Poren schließen

Beim Schreiben des Artikels über Pfannen fand ich auf der Seite eines Pfannen-Weltkonzerns folgenden Hinweis:

"Wertvolle Tipps für noch mehr Bratvergnügen

Wenn Sie Fleisch anbraten, sollte das Öl besonders heiß sein, damit sich die Fleischporen schnell schließen und das Fleisch nicht austrocknet. Drücken Sie das Fleisch in der Pfanne an, denn Luftpolster unter dem Fleisch verhindern ein gleichmäßiges Bräunen. Sobald sich die Poren geschlossen haben, lässt sich das Fleisch auch in der unbeschichteten Pfanne wieder ganz einfach wenden.
Um die richtige Temperatur Ihrer Pfanne zu testen, einfach über eine Gabel Wasser eintropfen lassen. Verdampft die Flüssigkeit sofort, ist die Temperatur zu niedrig.
Die richtige Temperatur ist erreicht, wenn die Flüssigkeit bereits beim Auftreffen in der Pfanne Tropfen bildet, die auf der Oberfläche „tanzen“. Reduzieren Sie anschließend die Hitze, warten ca. 10 Sekunden und geben Sie das Bratgut in die Pfanne.
So gelingt das Braten in ihrer Pfanne perfekt. Und je nach Wunsch natürlich auch ganz ohne Fett."

Der Tipp mit den Wassertropfen ist gut. Allerdings ist der Poren-Mythos völlig unsinnig. Er geht wahrscheinlich auf eine Aussage des Chemikers Justus von Liebig (1803-1873) zurück, der sich damals vielleicht einen kleinen Spaß erlaubte.

Selbst wenn Fleisch Poren hätte, könnte man diese nicht durch Hitze verschließen.

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Keine Poren geschlossen und trotzdem saftig!