Schneidebrett

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Vor zwei Jahren habe ich mit meinem Sohn eine damals noch kleine Messerschmiede besichtigt. Dort wurden unter anderem Damast-Messer für 5000 € hergestellt.

Unter den sechs Personen, die an der Führung teilnahmen, war ein älteres Pärchen, denen offensichtlich der Sportwagen vor der Tür gehörte. Der Mann trug nämlich eine schicke Jacke mit entsprechendem Dreizack-Logo. Da fällt mir ein, ein Freund von mir hatte damals auf seinem total verrosteten Mercedes /8 einen "Eure Armut kotzt mich an!"-Aufkleber.

Gegen Ende der Veranstaltung ging es nun um den Schliff der Schneide auf einem Belgischen Brocken (ein Naturschleifstein) und da zückte der Sportwagen-Mann sein vor einem halben Jahr gekauftes Messer und monierte, es wäre schon nach zweimal Schneiden stumpf. Obwohl er immer auf dem guten Glasschneidebrett arbeite. Welches er extra für das tolle Messer von seiner Frau geschenkt bekam.

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Da sind wir beim Thema angekommen. Jede Metall-Klinge wird natürlich sofort stumpf, wenn man auf einem Glasbrett schneidet. Denn Glas ist härter als die meisten Stähle. Ein nicht zu hartes Holz ist die beste Wahl als Schneidunterlage. Und nein, weder Messer noch Holzbrett dürfen in die Spülmaschine.

Auf der Suche nach einem dekorativem Brett aus Nussbaum, bin ich auf eine kleine Holzmanufaktur mit dem Namen klotzaufklotz gestoßen. Auf den Bildern sieht man eine wunderschöne Arbeit aus deren Fertigung. Das Brett hat keine Saftrinne. Wenn das Fleisch nach dem Garen etwas ruht, läuft beim Anschneiden auch nur wenig Saft heraus.

Holz hat übrigens laut einer Studie der Biologischen Bundesanstalt Braunschweig (eine Alliteration!) auch hygienische Vorteile gegenüber Kunststoff-Brettern: zum einen nimmt das Holz Feuchtigkeit auf und so möglichen Keimen die Nahrungsgrundlage, zum anderen enthalten viele Holzarten antibakteriell wirkende Stoffe.

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