Marktbesuch

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Als letzter Mallorca-Eintrag heute also der Bericht über den obligatorischen Besuch der Markthallen in Palma und einige Bilder eines kleinen Marktes in Peguera.


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Der Mann, der in der obigen heißen Karamell-Schüssel rührte, hatte natürlich, wie alle hier, nur Flip-Flops an.

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Stalaktiten-Spiegelei

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Wie wir nun wissen, redet der Spanier ständig über Essen. Eindrucksvoll wurde uns dies gestern beim Besuch der Cuevas de Génova in der Nähe von Palma bewiesen. Der Höhlenchef, ein älterer Herr, der von seinem Sprachenmix ein wenig an Salvatore aus "Der Name der Rose" erinnerte, erklärte uns kurz und sehr knapp einige Informationen über die Höhle und ging dann zu seiner eigentlichen Leidenschaft über:

In verschiedenen Stalaktiten und -miten erkannte er "in Fantasia" die unterschiedlichsten Nahrungsmittel.

Hier und da präsentierte er natürlich auch diverse Heiligen-Figuren und das "Disney-Slotz" (Disney-Schloss), die Hauptattraktionen waren jedoch unter anderem Stockfisch, ein Spiegelei, Spaghetti und verschiedene Gemüsesorten.
Weitergehen durften wir erst, nachdem ich seiner strengen Aufforderung: "Mann, Foto!" nachkam. Interessant war, dass über dem Höhlen-Eingang und auch auf den Eintrittskarten "Fotografieren verboten" stand.

Wir haben übrigens doch noch die legendäre Martkhalle in Palma besucht - ich habe mich dem "Food-Blogger-Druck" gebeugt. Da der Urlaub schon bald wieder zu Ende ist, werde ich mit dem nächsten Blog-Eintrag diese kleine Serie an Impressionen mit Bildern der diversen Fisch-und Gemüse-Stände ausklingen lassen. Das war schon beeindruckend.

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Woran man in Spanien erkennt, ob man in einem guten Restaurant sitzt

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Gestern fand ich in der gut sortierten Bibliothek der Ferienanlage ein Geo-Magazin aus dem Jahr 2000 über Mallorca.

In dem Heft gab es folgenden Hinweis, woran man auf der Insel ein gutes Restaurant erkennen könne:

Achten Sie beim Besuch auf die einheimischen Gäste. Sollten diese still am Tisch sitzen, ist es besser, das Restaurant schnell wieder zu verlassen.

Abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich ein Restaurant sowieso sofort wieder verlassen würde, wenn mich alle Gäste beim Eintreten schweigend anstarren würden, wurde im Magazin erklärt, dass es für den Spanier nichts Wichtigeres als gutes Essen gäbe und er ständig darüber spräche.

Wir müssen in unserer Familie spanische Wurzeln haben. Bei uns wird nicht nur über das Essen geredet, wir schreiben auch darüber. Meine Schwester hat mir eine Urlaubsmail geschickt, in der sie mir in 4 Zeilen kurze Urlaubsgrüße sendet und nebenbei in 25 Zeilen erklärt, wie sie ein Pulled Pork für die Geburtstagsfeier meines Schwagers gemacht hat.

Alternativ zu meiner schnellen Version (- > hier klicken), hatte sie übrigens eine sehr gute Idee, um auch im Backofen einen schönen Rauchgeschmack zu erreichen. Und da sie es so schön beschrieben hat, dass ich direkt Lust bekommen habe, es auszuprobieren, füge ich ihr Rezept bei. Sozusagen als Gastbeitrag.


Pulled Pork aus dem Backofen - Rezept von meiner Schwester

Da wir ja nicht so grillbegeistert sind, habe ich den Backofen benutzt. Ich habe mir dann aber Gedanken gemacht, wie ich den schönen Rauchgeschmack trotzdem an das Fleisch bekomme und es auch von innen schön würzig wird. Als Metzgerstochter :-)!wusste ich mir zu helfen und hatte folgende Idee.

Ich habe mir beim Metzger 4 kg (!!! Für 10 Personen davon die Hälfte Frauen) Nacken - geräuchert und gepökelt - bestellt. Das Fleisch habe ich dann 2 Tage in Anananssaft und etwas Öl ziehen lassen wodurch es  später beim Zubereiten einen schönen, leicht süßlichen Geschmack bekam. Einen Tag vorher habe ich es mit Magic Dust eingerieben und dann kam es am Tag der Party morgens um 10 Uhr bei 100 Grad in den Ofen.

Unter das Fleisch habe ich eine Schale mit dem Ananassaft, Coca Cola und Fleischbrühe gestellt. Nach ein paar Stunden habe ich das Fleisch ab und zu mit dem  Sud aus der Schale übergossen und den Sud noch einmal mit einem Malzbier (wir trinken ja keine Cola und ich hat nur eine Dose besorgt) aufgefüllt.

Das Fleisch brauchte tatsächlich bis 18 Uhr um 90 Grad Kerntemperatur um erreichen.

Ich habe es dann warmgestellt und aus dem tollen Fleischsaft mit viel Tomatenmark, frischen Tomaten und geräuchertem, milden Paprikapulver eine Barbecuesauce gemacht. Der Fleischsaft war so würzig, dass sonst nichts weiter dran musste.

Dann wurde das Fleisch nach Rezept zerrupft, mit der Barbecuesauce  vermengt und in einer Bain Marie warm gestellt. Dazu gab es selbst gemachten Krautsalat, Burgerbrötchen, Salatblätter, Zwiebelringe und Zaziki.

10 Personen haben die 4 kg platt gemacht!!!! Ich hätte es nicht geglaubt. Kein Resteessen am Sonntag :-(


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Noch ein kleiner Nachtrag in eigener Sache:

Der Leistungsdruck für Foodblogger ist groß. Jeden Tag ist auf der Insel ein Wochenmarkt in einer anderen Stadt. Ich war noch auf keinem davon. Keine Food-Fotos mit überbordenden Ständen voll Orangen aus Sóller oder Fischen direkt vom Hafen. Wir sind ja im Urlaub! Und daher mache ich zur Abwechslung einfach mal Urlaubsfotos.

Die Sardinen gibt es hier übrigens im Supermarkt und zwar so frisch, dass man die Mittelgräte gar nicht herausziehen kann, ohne dass der halbe Fisch daran hängt. Und die Schnorchler unten suchen nach Seeigeln. Meine Tochter ist schon auf einen drauf getreten.

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