Wildschweinburger

thumb_D65A7117_1024


Winterzeit ist Wildschweinzeit. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall hat bei mir ein guter Hamburger immer Saison und so habe ich einen Wildschweinburger zubereitet. Die Idee dazu entstand bei einem Besuch einer Veranstaltung in Riddagshausen bei Braunschweig.

Unser Neffe absolviert dort gerade ein freiwilliges, ökologisches Jahr. Vor kurzem hat er uns zu einem kleinen Event eingeladen, bei dem einige Wild-Tiere zerwirkt wurden.

thumb_Image 03.12.15 at 16.51_1024


Mit dabei war Fleischer Klausi, der, ohne viel zu schnacken, seine Arbeit stringent durchzog und häufig vom Moderator, dem Forstwirt, gebremst wurde. Auch die kleinsten Zuschauer sollten genau mitverfolgen, wie man beispielsweise das Fell eines Wildschweins nach dem Abziehen, direkt über der Schnauze abschneidet.
Das lohnt auch wirklich einen Blick, wenn so ein Schwein mit dem Fell über den Ohren an den Hinterbeinen hängt. Man versteht dann auch besser das entsprechende Sprichwort und hat bei der nächsten Drohung der Eltern endlich einmal ein konkretes Bild vor den Augen. Kurz hatte ich übrigens Angst, dass der Förster noch seine Hand in den Wildschweinkopf schiebt und diesen als Sprechpuppe benutzt. Ich habe da so ein leichtes Trauma, da ich meinen Schwiegervater einmal dabei erwischt habe, wie er unserem damals 2-jährigem Sohn ein improvisiertes Puppentheater mit zwei abgeschnittenen Fischköpfen vorspielte.

Doch zurück zu unserem Neffen. Einige Tage nach der Veranstaltung brachte er nicht ohne Stolz einige Teile des Wildschweines mit und da ich nicht sicher war, ob die Kühlkette auch wirklich gewissenhaft eingehalten wurde, entschlossen wir uns, Wildschwein-Burger zuzubereiten. Um es vorweg zu nehmen: sie waren fantastisch.

thumb_Image 03.12.15 at 19.07_1024


Obwohl ich eigentlich ein Verfechter von möglichst schlichten Rezepturen bin, waren die Pattys, also Buletten, mit einer Mischung aus Wildschwein und Rind einfach um Längen besser als reines Rindfleisch. Wir hatten sie aus oben genannten Gründen sicherheitshalber durchgebraten, aber sie waren trotzdem extrem saftig ohne die leicht krümelige Konsistenz, die Pattys aus reinem Rind gelegentlich aufweisen.

Das Rezept für die Brötchen ist eine Abwandlung eines Brioche-Teigs aus dem Buch "Larousse - das Buch vom Backen" und ist trotz vieler Zutaten direkt auf den ersten Platz meines Bun-Teig-Rankings gerutscht.

Ergänzt wurde der Burger durch etwas pfeffrige Rauke, marinierte Rote Bete mit Sternanis, eingelegte Salzzitronen sowie etwas Ras-el-hanout-Mayonnaise. Der in der Gewürzmischung enthaltene Zimt lässt schon etwas weihnachtliche Stimmung aufkommen.

Zum Laden des Rezepts, auf den Link klicken:

Wildschweinburger

thumb_Image 03.12.15 at 16.36_1024