Besuch in Schottland - Whisky aus Edradour

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Am Wochenende war ich mit vier Freunden in Edinburgh. Natürlich gehört der Besuch einer Destillerie zum Pflichtprogramm und glücklicherweise bekamen wir von einem kleinen Whisky-Händler aus Braunschweig den Tipp, die kleinste* (legale) Brennerei Schottlands zu besuchen.

* Die offiziell kleinste Brennerei ist mittlerweile die Loch Ewe Destillery. Allerdings entstehen zur Zeit immer mehr "Micro-Brennereien", ähnlich der zahlreichen kleinen Bier-Brauereien.

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Ein hervorragender Vorschlag, denn die Brennerei Edradour liegt malerisch, sozusagen am Fuße der Highlands, nahe dem kleinen Ort Pitlochry.

Das kleine Städtchen an sich, ist schon eine Reise wert. In einem Tal umgeben von grünen Hügeln, schlängelt sich der Fluss Tummel und während eines kleinen Rundgangs hat man einen wunderbaren Blick von der Staumauer eines kleinen Wasserkraftwerks auf das Tal und den sich durchschlängelnden Fluss.

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Wenn man ein fast schon kitschiges Bild von schottischen Landschaften vor Augen hat; hier wird es bestätigt.

Gleiches gilt übrigens für die Brennerei. Während der Führung, die eine Dame in traditionellem Kilt übernahm, bekamen wir einen Eindruck, wieviel Zeit ein guter Whisky bis zur Abfüllung in Flaschen benötigt. Man wird ganz ehrfürchtig zwischen all den riesigen, alten Fässern der unterschiedlichen Jahrgänge.

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Überhaupt war es für mich ein schönes Erlebnis, endlich einmal die Theorie der Whiskyherstellung in der Praxis zu erleben. Mit einem kleinen Tasting beginnend, wurde uns der komplette Herstellungsprozess während der Führung erklärt.

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Für etwa 100.000 Besucher im Jahr arbeiten in Edradour etwa 20 Personen, die nur für die geführten Touren zuständig sind. Um dem Bedarf an Whisky, der unter anderem in einem kleinen Laden auf dem Brennerei-Gelände verkauft wird, nachzukommen, werden mittlerweile auch ganze Fässer aus anderen Brennereien zugekauft und nur in den Hallen bis zur Abfüllung gelagert. Diese Whiskys werden unter dem Namen "Signatory" abgefüllt und verkauft. Aus eigener Produktion stammen lediglich 12 Fässer (ca. 2800 Liter) pro Monat.

Sehr empfehlenswert finde ich übrigens den 10-jährigen Whisky names "Ballechin" mit einer wunderbaren Torf-Note.

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In der Umgebung sind übrigens auch die Tiere auf den Weiden immer gut gelaunt, denn die nahrhaften Malzreste (Treber) enthalten immerhin noch etwa 1% Alkohol. Und so ging es gegen Abend vorbei an tiefentspannten Schafherden gegen Abend zurück nach Edinburgh.

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