Elsässer Flammkuchen

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Wie der Elsässer Flammkuchen erfunden wurde. Oder auch nicht.

Die meisten Rezepturen gehen auf zufällige Entdeckungen zurück. Im Laufe der Jahre lernte man mehr über die Vorgänge und konnte die Zubereitungen somit perfektionieren. Doch der Ursprung war in der Regel weder geplant noch vorhersehbar.

Um viele Speisen entwickelten sich dann im Laufe der Zeit interessante Geschichten. Meist zu schön, um wahr zu sein. So auch die Legende um das bekannteste Gericht der deutsch-französischen Freundschaft: den Elsässer Flammkuchen.

Im ausgehenden Mittelalter gab es in den Städten schon zahlreiche Bäckereien, auf dem Land dagegen meist nur einen großen Gemeinschafts-Holzbackofen im Ortskern. Die Menschen brachten ihre vorbereiteten Teige mit, um Sie dann in dem großen Gewölbe des vorgeheizten Ofens zu backen. Da man seinerzeit so viel Freizeit hatte, traf man sich also regelmäßig zum entspannten Klönen und Brotbacken.

Im idyllischen Elsass hatte zufällig jemand etwas Schmand, Speck und eine Lauchstange dabei. Aus dem Brotteig wurden flugs ein paar Fladen ausgerollt, mit den er-wähnten Zutaten belegt und gebacken. Möglicherweise wurde nebenbei gleich das Nudelholz erfunden.
Die Wartezeit, bis die Temperatur des vorgeheizten Ofens nicht mehr zu heiß für die großen Brote war, konnte man also perfekt mit dem Genuss des Elsässer Flammku-chen überbrücken. Man hatte ja sonst nichts zu tun, während die Waschmaschine lief. So viel zur netten Geschichte.
Heutzutage ist die Basis eines Flammkuchens meist ein schnöder Hefeteig aus sehr feinem Weizenmehl. Um der Historie wenigstens ein bisschen Authentizität zu verleihen, habe ich eine Variante mit Sauerteig aus Roggenmehl zubereitet. Hefe war damals sicherlich ähnlich schwer zu bekommen, wie zu Beginn der Pandemie im letzten Jahr und so kommt ein Sauerteig-Starter zum Einsatz.

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Am Flammkuchen-Backtag benötigen Sie folgende Zutaten:

200 g Sauerteig
ca. 200 ml warmes Wasser
500 g Weizenmehl Typ 550
10 g Salz

300 g Schmand
200 g Bacon in Scheiben
1 Lauchstange
Petersilie oder Schnittlauch zum Servieren

  • Sauerteig, warmes Wasser, Weizenmehl und Salz in die Rührschüssel einer Küchenmaschine füllen.
  • Alles 5 Minuten gut miteinander verkneten und abgedeckt 3-4 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen. Das Volumen sollte sich etwa verdoppeln.
  • Anschließend aus dem Teig 6 Kugel mit je ca. 150 g portionieren.
  • Eine Teigkugel auf einer ordentlich bemehlten Fläche mit einem gut bemehlten Nudelholz zu einem dünnen, runden Fladen mit ca. 30 cm Durchmesser ausrollen und auf ein Backpapier legen.
  • Den Teig dünn mit Schmand bestreichen, mit etwas fein geschnittenem Lauch und gewürfeltem Bacon belegen. Mit dem Backpapier auf ein Grillrost schieben und im vorgeheizten Backofen bei 250 °C Ober-/Unterhitze auf der untersten Ebene ca. 5 Minuten backen.
  • Anschließend das Backpapier unter dem Flammkuchen wegziehen und noch ca. 5 Minuten weiterbacken, bis der Flammkuchen schön knusprig ist.
  • Nach und nach alle Teigkugeln verarbeiten. Die gebackenen Flammkuchen können eingefroren und bei Bedarf kurz aufgebacken werden.