Kulinarische Vorsätze für 2019

Kulinarische Vorsätze - Punkt 1: der Blog muss abnehmen

Beim Öffnen des Programms, mit dem ich meine Webseite gestalte, erscheint in unregelmäßigen Abständen ein kleiner Warnhinweis:

Diese App wird mit künftigen Versionen von macOS nicht funktionieren und muss aktualisiert werden, um die Kompatibilität zu verbessern.

Die Drohung, die ich seit einiger Zeit beflissentlich ignoriere, wird mich sicherlich irgendwann auf den Boden der Tatsachen setzen. Die Politik der ruhigen Hand funktioniert eben nicht ewig.
Leider ist mit dem angekündigten Ende der Softwareunterstützung ein erheblicher Aufwand verbunden, weswegen ich den Umbau der Seite bisher immer hinausgezögert habe. Aber der Vorsatz steht, 2019 wird hier alles neu.

Dieser Blog startet in sein fünftes Jahr und hat seitdem immer mehr an Umfang zugenommen. Um nicht zu sagen, er ist etwas fettleibig und dementsprechend unübersichtlich geworden*. Die Fettpolster setzen leider immer da an, wo man sie gar nicht gebrauchen kann. Zeit also, ein bisschen abzuspecken.

Anfang 2014 veröffentlichte ich diese Webseite zunächst, um den Teilnehmern meiner Kochkurse die Rezepte des Abends zur Verfügung zu stellen. Hier und da kamen neue Themen dazu, die ich jedoch schon länger nicht mehr gepflegt habe. Nun ist es also an der Zeit, alles neu zu strukturieren.

* Eine schöne Ausrede: Ich bin nicht fett, nur etwas unübersichtlich.


Kulinarische Vorsätze - Punkt 2: ich werde 2019 mein Kochbuch fertigstellen

Als Food-Blogger MUSS man irgendwann ein Kochbuch schreiben. Allerdings sollte dahinter eine schlüssige Idee stehen: "die 1000 besten Cup-Cake-Rezepte" oder "authentische turkmenische Küche" vielleicht.

Kürzlich stolperte ich über ein sehr erfolgreiches Buch, welches die wichtigsten Ernährungsstudien in 12 Grundsätze zusammenfasst. Und weil dieses Konzept sehr erfolgreich war, schob der Autor auch gleich ein Kochbuch mit entsprechenden Rezepten hinterher.

Dabei gibt es für eine ausgewogene und gute Ernährung eigentlich nur eine wichtige Regel:

Hör auf deinen Körper und bereite möglichst jedes Gericht selbst zu.

Je weniger industriell verarbeitete Lebensmittel man verwendet, desto besser.

Seit einiger Zeit sitze ich an einem Kochbuch, das zusammenfassen soll, wie ich mir in den letzten Jahren das Kochen beigebracht habe. Es geht dabei zwar nicht um eine Ernährungsberatung, aber die Grundidee setzt genau da an:

Als Anja und ich einige Monate nach der Geburt unseres Sohnes anfingen, uns mit einer möglichst ausgewogenen Ernährung für ihn zu beschäftigen, war das wie eine Art Grundlagenkochlehrgang mit Ernährungsberatung:
Wenige, einfache Zutaten von guter Qualität, die so zubereitet werden, dass möglichst viele Nährstoffe erhalten bleiben. Im besten Fall ergibt das Eine das Andere. Je älter Phil wurde, desto umfangreicher würde die Zutatenliste der Gerichte und zu anfänglichen ausschließlichen breiigen Konsistenz, gesellte sich mit jedem Zahn eine komplexere Textur.

Heutzutage sind bis auf wenige Ausnahmen alle Kochbücher reine Rezept-Sammlungen. Man wird somit jedoch nicht über das "Nachkochen" hinauskommen und nicht verstehen, WARUM die Zubereitung auf diese oder jene Art im jeweiligen Rezept vorgegeben wird. Wer allerdings täglich und spontan kochen möchte, benötigt das Verständnis der Grundlagen des Kochens.

Der Sinn von Rezepten ist, den Geschmack eines Gerichts für die Nachwelt festzuhalten. So wie auch ein Buch, einen bestimmten Inhalt konservieren soll.

Wenn ich jedoch eine Sprache (oder das Kochen) lernen möchte, käme ich nicht auf die Idee, mir 30 Romane der zu lernenden Sprache zu kaufen. Ich würde mir ein Wörterbuch (Zutaten) und eine Grammatik (Zubereitung) besorgen.

Und genau hier setzt die Idee zu meinem Kochbuch an. Einfacher gesagt, als getan, denn wie auch dieser Blog, ist die Struktur des Buches immer noch mehr oder weniger chaotisch. Aber zumindest die guten Vorsätze stehen.