Inspiration für ein Gericht

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Am Wochenende habe ich meinem Freund beim Renovieren geholfen. Mich freut es sehr, dass er regelmäßig diese Seite besucht und beim Verspachteln der Wände fragte er mich, wie ich bei dem Artikel über die Gin-Béarnaise auf die ungewöhnliche (bescheuerte?) Zusammenstellung an Zutaten gekommen bin. Das Gespräch nehme ich jetzt einmal zum Anlass, einen kleinen Blick hinter meine Rezept-Ideen zu werfen.

In einem Interview ist einmal ein Sternekoch nach seiner Inspiration für neue Rezepte gefragt worden. Er antwortete, er würde beispielsweise durch Inhaltsstoffe von Shampoos auf neue Ideen kommen.
In meinem Fall war der Gin mit seinen verschiedenen Aromen der Ausgangspunkt (zum Rezept: hier klicken).

Wie auf der Skizze zu sehen, sollte der Wacholder das Gericht bestimmen. In Skandinavien wird eingelegter Hering mit Wacholder kombiniert und auch wir kennen wacholdergeräucherten Fisch (Forelle) oder Schinken (Schwarzwälder). Die Kombination von Fisch und Speck ist ebenfalls nicht ungewöhnlich, man denke nur an Scholle "Finkenwerder Art". Somit habe ich die Hauptzutaten festgelegt: geräucherte Makrele und leicht geräucherter Schinken (Frühstücksbacon).

Dann habe ich Aromen gesucht, die eine Verbindung zwischen Fisch und Schinken herstellen: Geräucherter Fisch lässt sich gut mit Roter Bete kombinieren (Labskaus), auch Rauke und Dill passen. Klassisch könnte man Dill mit Senf oder Meerrettich kombinieren und dies wiederum passt auch zum Schinken. Im Übrigen lässt sich Dill hervorragend zusammen mit Estragon verwenden und hier wäre dann auch der Bezug zur Béarnaise. Basis dieser Sauce ist Butter (passend zu Fisch) und Ei (Speck).

Zwar ist die Kombination von Käse und Fisch umstritten (die Italiener mögen mir verzeihen), die relativ fette Makrele passt jedoch gut zum Ziegenkäse, den ich mit dem Bacon umwickelt und gebraten habe.

So ergibt sich eine auf den ersten Blick recht ungewöhnliche Kombination, wobei man viele Paarungen von klassischen Gerichten her kennt.

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Für den nächsten Artikel habe ich mich übrigens von einem Eierbecher inspirieren lassen. Diesen haben mir die Jungs von klotzaufklotz geschickt. Da ich es fast zu schade finde, das kleine Schälchen links auf dem Bild nur für die Eierschale zu nutzen, habe ich den Eierbecher quasi als Vorspeisenteller verwendet.

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