Cooking Cup 2016

Cooking Cup Finale

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Vor einer Woche haben Anja und ich beim Cooking Cup Finale teilgenommen. Nachdem wir Anfang April die Vorrunde in Hamburg gewonnen hatten, ging es zusammen mit fünf weiteren Vorrundensiegerteams nach München. Austragungsort des Kochwettbewerbs war, wie das Bild schon erahnen lässt, am Sonntag die Cooking Lounge in der Bayern Arena.

Am Freitagabend wurde uns ein Warenkorb mit regionalen Spezialitäten präsentiert. Aus diesem galt es, ein Gericht, möglichst unter Verwendung aller Zutaten, zu kreieren. Dieses sollten wir am Sonntag in 75 Minuten zubereiten und der vierköpfigen Jury um Alfons Schuhbeck servieren.

Dies war der Warenkorb:

Dill, Petersilie, Kerbel, Schnittlauch, Minze
Weißer und grüner Spargel, Kartoffeln, frische Morcheln, Radieschen, Rote Bete, Meerrettich, frische Erbsen (in den Hülsen), Spitzkohl, Möhren, Knollensellerie, Rhabarber, Birne und junger Spinat.

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Am nächsten Morgen starteten wir bei schönstem Wetter mit einer kulinarischen Stadtführung. München zeigte sich von seiner besten Seite.
Aber es ging an diesem Tag nicht nur darum, ein touristisches Programm zu absolvieren. Es ging auch um das zu planende Gericht.

Zunächst landeten wir in Schuhbecks Gewürzladen.

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Ich sehe zwar konzentriert aus, habe jedoch eher Angst, der kompetente Verkäufer würde mir nun alle unterschiedlichen Zutaten der verschiedenen Gewürzmischungen erklären. Nach drei Currys habe ich ihn aber unterbrochen und nach der Wirkung dieser Mischung gefragt:

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Nachdem wir uns mit Gewürzen eingedeckt hatten, bekamen wir die Möglichkeit, noch einige Wunschzutaten auf dem Viktualienmarkt einzukaufen. Wie schon erwähnt, enthielt der Warenkorb kein Fleisch.
Interessanterweise entstanden so am Finaltag sechs völlig unterschiedliche Gerichte und es wurde sowohl Schwein, Rind, Huhn, Fisch, Reh als auch ein vegetarisches Gericht gekocht.

Doch erst einmal ging es nach dem Besuch der Münchner Innenstadt in die Allianz-Arena.

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Wenn der Münchner etwas macht, dann macht er es richtig. Das Fußballspiel sahen wir in einer Lounge, hoch über dem Fan-Block thronend, in die eine komplette Kochschule mit allem erdenklichen Equipment eingebaut worden war. So konnten wir uns schon einmal mit dem Austragungsort des Kochfinales anfreunden. Dabei wurden wir von Alfons Schuhbeck und seinem Team mit einem leckeren 3-Gänge-Menü verwöhnt.

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Am Abend setzte ich mich schließlich noch mit Anja in die Hotelbar und wir überlegten uns das Gericht für den nächsten Tag. Auf dem Markt hatten wir ein sehr schönes Stück Rindfleisch gefunden. Ein Mittelbug aus der Schulter. Normalerweise handelt es sich dabei um ein klassisches Schmorfleisch, wenn man jedoch die dicke Sehne in der Mitte heraustrennt, erhält man ein zartes Stück, welches man wie ein Steak zubereiten kann.

So reifte die Idee für ein modernes "Böfflamott*, sozusagen ein Böfflamodern und nach einigem Hin und Her hatten wir alle Zutaten verplant. Jetzt musste es nur noch schmecken.

Böfflamodern

- Mittelbug vom Rind - rosa gegart mit Rhabarber-Rotwein-Jus
- Sellerie-Schnittlauch-Püree
- Rote-Bete-Balsamico-Püree
- Grüner und weißer Spargel im Dampf gegart und mit Vanille-Salz und Butter sautiert
- Röstkartoffel mit Birne, Spitzkohl und Speck (als norddeutsches Element)
- In Butter geschwenkte Morcheln und Radieschen
- Erbsen-Minz-Spinat-Pesto mit süßem Senf
- Meerrettich-Streusel

Am nächsten Morgen ging es dann also wieder in die Allianz-Arena und auch der Blick in das nun leere Stadion war beeindruckend.

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Jeweils zwei Teams kochten gegeneinander, wobei wir in der ersten Gruppe starteten. Während des Kochens lief alles wie am Schnürchen. Leider war mein spontanes Anrichten an diesem Tag nicht gerade überragend und in der Aufregung habe ich auch ganz vergessen, ein Foto zu schießen als der Teller noch einigermaßen frisch aussah.

Das Gericht in den nächsten Tagen noch einmal nachkochen und die ausführlichen Rezepte nachliefern. Der Mittelbug ist schon bestellt.

Die einzelnen Komponenten schmeckten jedenfalls erstaunlich gut zusammen und sogar die Rhabarber-Rotwein-Jus konnte ich mit etwas Zucker in eine stimmige Richtung bringen. Vielleicht lag es aber auch an dem 40 € Barolo, der mir für die Sauce gegeben wurde.

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Die Jury spannte uns am Ende ziemlich auf die Folter, wobei sie es auch nicht leicht hatte, denn alle 6 Gerichte sahen sehr ansprechend aus und zeugten vom Können aller Final-Teilnehmer. Am Ende konnten Anja und ich uns über den zweiten Platz freuen.

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* Ein Böfflamott ist eine klassische, bayrische Spezialität. Ein eher festes bzw. sehniges Stück Rindfleisch, meistens aus der Schulter, wird mit Speck gespickt und in Rotwein eingelegt, um später langsam weich zu schmoren. Der Name lehnt sich an das französische Vorbild, ein "Boeuf à la mode" an.