BBQ-Sauce mit Cola und Apfelmus

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Die Idee zu dieser BBQ-Sauce ist von zwei Rezepten inspiriert. Zum einen habe ich vor Kurzem das Gewürz-Ketchup eines großen Automobilkonzerns nachgekocht (-> hier klicken). Zum anderen habe ich zum Bestreichen von Spareribs hin und wieder eine schnelle Würzsauce aus Cola, Tomatenmark und Apfelmus zusammengerührt. Zeit also, aus beidem ein stimmiges Rezept zu kreieren.

Für ganz Ungeduldige und Lesefaule hier vorab ein kurzes Video der Zubereitung:
Ketchup mit Cola und Apfelmus

Die Verwendung von Cola und Apfelmus für eine BBQ-Sauce ist natürlich nicht neu. Die meisten Rezepte haben meiner Meinung nach jedoch einen verbesserungswürdigen Ansatz: Oftmals wird zunächst Cola sehr stark reduziert und dann mit viel Ketchup und Apfelmus verrührt. Das hat mit einer selbst gemachten Sauce nicht mehr viel zu tun und die Cola-Reduktion verliert durch das starke Kochen viele Aromen und schmeckt zum Schluss nur noch süß.

Einen intensiven Tomatengeschmack erhält man am besten durch Zugabe von Tomatenmark. Dann ist es auch nicht mehr notwendig, die Sauce über längere Zeit einzudicken. Die perfekte Ketchup-Konsistenz erreicht man mit etwas Stärke. Wer die Sauce einmal probiert hat, kauft nie mehr Curry-Ketchup - oder lehne ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster?

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BBQ-Sauce mit Cola und Apfelmus

Rezept für etwa 550 g
150 g Haushaltszucker
zusammen mit
20 g Stärke vermischen und in

150 ml Cola und
50 ml Branntweinessig einrühren. Mit einem Schneebesen gut vermischen und dabei langsam zum Köcheln bringen.

Wenn sich der Zucker komplett aufgelöst hat und die Stärke vollständig gequollen ist,

120 g Tomatenmark (2-fach-konzentriert) und
50 g Bio-Apfelmus* unterrühren.

12 g Salz und
4 g Currypulver und
4 g geräuchertes Paprikapulver zufügen und weitere 5 min. leicht köcheln.

Mit Tabasco und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.

Das Rezept als pdf zum Ausdrucken (-> hier klicken).

Durch den hohen Zuckergehalt hält sich die Sauce sehr lange im Kühlschrank. Der Clou ist natürlich die Verwendung von Cola und Apfelmus. Wer die Sauce für Currywurst verwenden will, und dazu passt sie fantastisch, lässt das geräucherte Paprikapulver weg und nimmt stattdessen 7 g Currypulver.

Natürlich könnte man bzgl. weiterer Aromen auch kreativ werden und z.B. den Cola-Geschmack mit folgenden Gewürzen unterstützen:

1 TL Instant-Kaffee
1 MSP Muskatnuss
1 Nelke
Mark einer Vanillestange und etwas
Zitronenschale

* Das von mir verwendete Apfelmus ist übrigens wirklich bio, denn ich habe es aus den Äpfeln aus unserem Garten gekocht. Es besteht zudem nur etwas etwas Zitronensaft und Ceylon-Zimt.

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Kartoffelpüree aus der Packung

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Mein Freund "kocht" Kartoffelpüree aus der Packung.

In einem ersten Reflex habe ich natürlich entsetzt gesagt, es gäbe doch schnelle Alternativen, beispielsweise Couscous. Er erwiderte nur: "hatten wir gestern" und sagte, ich solle das Püree mal probieren. Das tat ich und ich musste zugeben; es schmeckte wie Kartoffelpüree. Außerdem bin ich mir fast sicher, unsere Tochter würde jede noch so gute, cremige Polenta für dieses Püree links liegen lassen.

Wenn ich Kartoffelpüree zubereite, dauert dies insgesamt 20 Minuten. Gegen das Packungspüree, welches nach etwa 5 Minuten fertig ist, hat man trotz Verwendung eines Schnellkochtopfes natürlich keine Chance. Aber dennoch möchte ich die Fahne des echten Kochens hoch halten und für selbst gemachtes Püree plädieren. Schön mit Butter und Milch und etwas Muskatnuss abgeschmeckt, schlägt es im direkten Vergleich dann doch die Version aus der Packung.

Das Thema "Kochen und Zeit" ist ein immer wiederkehrendes Thema, denn oftmals ist nicht die fehlende Zeit das Problem, sondern eher die Entscheidung, wie man sich seine Zeit einteilt und was einem im jeweiligen Moment wichtig ist. Natürlich kann man dann den Griff zu Fertigprodukten verstehen, wenn man gerade Hunger, aber keine Lust auf aufwändiges Kochen hat.

Passend zu all dem, folgt heute ein Gericht, welches sich komplett in 20 Minuten zubereiten lässt:

Lamm-Kotelett mit Rosmarin-Polenta, gegrillter Zucchini und Tomaten-Paprika-Sauce

Als Beilage empfiehlt sich die schon erwähnte Polenta, die in knapp 10 Minuten fertig gestellt ist, für die Tomaten-Sauce verwende ich geschälte Paprika aus dem Glas und passierte Tomaten. Durch den höheren Lycopin-Gehalt sind diese schon gekochten Tomaten in vielen Fällen eine auch geschmacklich bessere Alternative zu frischen Tomaten.

Zum Rezept für 4 Personen:

Für die BBQ-Sauce:

1 Paprikaschote - geschält aus dem Glas
100 g passierte Tomaten
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 TL geräuchertes Paprikapulver
1 EL Honig
Chilipulver

Den Knoblauch und die Zwiebel schälen, von der Wurzel befreien und grob würfeln. In einer heißen Pfanne mit etwas Rapsöl kurz anschwitzen. Die Paprika grob würfeln und zusammen mit dem Honig dazu geben. Mit den passierten Tomaten ablöschen und ca. 10 min. köcheln lassen. Mit Salz, Chili und dem geräucherten Paprika-Pulver abschmecken.

Für die Lammkoteletts, Polenta und Zucchini:

8 Lammkoteletts
100 g Polenta
2 EL Parmesan - fein gerieben (jedoch nicht schon gerieben kaufen!)
2 EL Butter
400 ml Gemüsebrühe
4 kleine Zucchini
1 Zweig Rosmarin
8 Blätter Basilikum
Chilipulver

Das Fleisch salzen und in einer extrem heißen Pfanne ohne zusätzliches Fett je Seite ca. 2 x 30 Sekunden anbraten. Sie sollten außen schön angeröstet sein. In den 120 °C Backofen (Umluft) für ca. 7 min. fertig garen. Die Kerntemperatur sollte 56 °C betragen.

Die Gemüsebrühe in einem Topf aufkochen, die Polenta einrühren und ca. 5 min. bei kleiner Hitze köcheln lassen. Mit geriebenem Parmesan und Butter binden und mit Salz und fein geschnittenem Rosmarin abschmecken.

Die Zucchini nach Wunsch zuschneiden und kurz in einer heißen Pfannen mit etwas Rapsöl anbraten. Mit Salz und Chili würzen.

Anrichten:

Die BBQ-Sauce kreisförmig mit ausreichend Abstand zum Rand auf den Teller geben. Darauf einige fein geschnittene Basilikumblätter legen. In die Mitte des Tellers einen Klecks Polenta geben, 2 Lammkoteletts daran legen und schließlich mit Zucchini ergänzen.

Anmerkung 1:
Es gibt nur eine richtige Art, Polenta zu servieren. Wer eine feste Masse anrührt, auskühlen lässt und diese an Dämmmaterial erinnernde Platte in Stücke schneidet und brät, begeht ein Verbrechen. In Italien würde man als Koch mit einem Polenta-Klotz an den Füßen im Mittelmeer versenkt werden.

Anmerkung 2:
Auf der Polenta-Packung steht ein interessanter Hinweis zur Zubereitung: "Polenta nach und nach in das kochende Wasser einrühren, dabei darauf achten, nur in eine Richtung zu rühren. Das verhindert, dass Klümpchen entstehen." Um es mit den Worten unseres Sohn zu sagen: "Als ob!"

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