Wer schneidet sich in den Finger ? Natürlich Torsten

Immer schön, mit Profis zusammen zu arbeiten!

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Die letzten 3 Tage war ich für ein spannendes Koch-Projekt unterwegs. Ich habe zwar schon an einigen kleineren Kochvideo-Produktionen mitgewirkt, dies war bis jetzt jedoch mit Abstand die Aufwändigste. Man könne schon sagen, so richtig, wie im Fernsehen.

Zusammen mit drei weiteren leidenschaftlichen Hobby-Köchinnen und Köchen sollten verschiedene Rezepte zubereitet werden. Auf meinem Programm stand eine Roulade, so wie ich Sie immer zubereite.

Das Besondere an meiner Roulade ist, dass in der Mitte ein Frankfurter Würstchen steckt. Da es bei dieser Bezeichnung oft zu Verwechslungen mit einem Wiener Würstchen kommt, habe ich die Oberschlesischen Frankfurter selbst besorgt und mitgebracht. Sicher ist sicher. Da bin ich ganz Profi.

Ansonsten ist meine Roulade klassisch gefüllt, wobei ich Speck, Gewürzgurke und Zwiebeln sehr fein würfeln. So hat es mein Vater auch immer gemacht und damit einige Kunden seiner Fleischerei zur Weißglut getrieben ("Was sie mir da verkauft haben, das war keine Roulade. Da steckt eine Wurst drin und der übrige Inhalt war nur Matsche!").

Aber Tradition muss man bewahren und so bereite ich unsere Rouladen auf diese Art heute noch zu.

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Zurück zu den Videos.

Das Film-Team bestand aus insgesamt etwa 15 Personen, obwohl ich schon ein wenig den Überblick verloren hatte. Alles Profis, so dass mir umso deutlicher wurde: "Die einzigen Amateure hier stehen VOR der Kamera!"* Also jetzt bloß nicht negativ auffallen. Gar nicht so einfach, wenn beim Dreh 30 Augen auf einem ruhen.

* Ausgenommen einem absoluten Koch-TV-Vollprofi, über den ich jedoch nichts verraten darf. Ist alles top secret!

Kurz vor meinem Einsatz bekam ich noch schnell ein paar nagelneue Messer in die Hand gedrückt. Scharfe Messer und vor Allem, ein großes Kochmesser mit einer richtig spitzen Spitze.

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Da für mein spezielles Rouladen-Rezept, wie schon gesagt, die Zutaten für die Füllung in feine Würfel geschnitten werden mussten, gab es also eine Menge zu schnippeln.
Nach ein paar Scheiben Speck und Schalotten, die ich recht souverän atomisierte, merkte ich beim ersten Schnitt durch die Gewürzgurke so ein kleines "Ping". So, als würde Metall ohne jeglichen Widerstand in Haut eindringen.

Dieses Ping war der Moment, als die Messerspitze kurz auf meinen linken Zeigefinger traf. Nur ganz kurz, aber leider tief genug um zu bluten.

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Anfangs wollte ich das noch routiniert verstecken aber leider sieht auf den neuen superhochauflösenden 4K-Aufnahmen eine Miniwunde aus, als hätte man sich mit der Axt einen Finger abgehakt.

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Also kurze Unterbrechnung...als ob.

Es wurden sämtliche Tricks aus der Kochvideo-Film-Kiste gekramt:

- Alkohol über den Finger und fest zusammendrücken - hält bis zur nächsten Gewürzgurke, die man mit dem Finger berührt.
- Ein komischer Stift für Schnitte beim Rasieren - bringt am Finger leider gar nichts.
- Vaseline - klappt vielleicht bei Boxern, bei Fingern jedenfalls nicht.

Als mich einer der Kamera-Männer fragte, ob ich Bluter sei, hatte ich eine Idee: Sekundenkleber.

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Die Wunderwaffe gegen kleine Schnitte. Einfach in die Wunde und kurz zudrücken. Brennt nicht und ist wirklich sofort zu. Und so konnte es nach etwa 30 Minuten Unterbrechung weitergehen.

Immer wieder schön, mit Profis zusammen zu arbeiten - haben wahrscheinlich alle anderen gedacht.

Das zweite Rezept sollte eigentlich noch meine Interpretation eines Schnitzels werden. Dafür war es dann allerdings leider zu spät.

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