Koch-Videos

Neue Videos und scharfe Messer


Es gibt neues Futter für die Augen von Sebastian und mir. Unsere Website ist mittlerweile online und es sind einige neue Videos dort zu finden.

Da wir immer noch in der Experimentier-Phase sind, kochen und filmen wir Rezepte, die spontan entstehen. Manchmal sind ein paar Zutaten von einem Kochkurs übrig, wie auch bei dem Gericht des eingangs gezeigten Videos.

s1zqcG9UQUiQ+qCA0YYTdQ_thumb_aa94


Apropos Kochkurs; gestern war ich wieder für einige Kochkurse in Traunreut. Zum Hauptgang gab es Lammfilet, doch obwohl es wirklich sehr zart war, hat es eine Dame mit meinem (!) Kochmesser direkt auf dem Porzellan-Teller zerteilt. Ich habe zu ihr gesagt, dass es sich wohl um eine optische Täuschung meinerseits handeln müsse, was ich da gerade sehe. Sie erwiderte nur, es wäre schon in Ordnung, es sei ja schließlich kein Glas-Teller.

P0qbHSXzQjOgJ9vr9bJSlw_thumb_aa93


Meine Schleifsteine hatte ich leider zuhause gelassen, denn unter normalen Umständen hält die Schärfe der Messer ein paar Tage. Also habe ich an meinem freien Tag ein wenig recherchiert und zufällig eine kleine Messerschmiede ganz in der Nähe meines Hotels gefunden. Also bin ich einfach mal dorthin gefahren.

ULBiTvTZQUukm61ZNIeaxg_thumb_aa91

Florian Pichler und Luca Distler haben in Aschau im Chiemgau eine kleine Werkstatt und schmieden fantastische Damastmasser (zur Website -> klicken).

Q5SJAZgJTQyA6h6ATIrRdQ_thumb_aa8f


Trotz meines spontanen und unangekündigten Besuchs wurde ich sehr nett empfangen und Florian hat meine beiden Messer gleich unter seine Fittiche genommen. Jetzt sind Sie wieder scharf. Richtig scharf!

Und diesmal passe ich auf und gebe sie nicht aus der Hand.

seXNlTaFROejZYN1QiWp3w_thumb_aa90


Immer schön, mit Profis zusammen zu arbeiten!

n%QnewM5TDGNAivcqvmfVw_thumb_a4dd


Die letzten 3 Tage war ich für ein spannendes Koch-Projekt unterwegs. Ich habe zwar schon an einigen kleineren Kochvideo-Produktionen mitgewirkt, dies war bis jetzt jedoch mit Abstand die Aufwändigste. Man könne schon sagen, so richtig, wie im Fernsehen.

Zusammen mit drei weiteren leidenschaftlichen Hobby-Köchinnen und Köchen sollten verschiedene Rezepte zubereitet werden. Auf meinem Programm stand eine Roulade, so wie ich Sie immer zubereite.

Das Besondere an meiner Roulade ist, dass in der Mitte ein Frankfurter Würstchen steckt. Da es bei dieser Bezeichnung oft zu Verwechslungen mit einem Wiener Würstchen kommt, habe ich die Oberschlesischen Frankfurter selbst besorgt und mitgebracht. Sicher ist sicher. Da bin ich ganz Profi.

Ansonsten ist meine Roulade klassisch gefüllt, wobei ich Speck, Gewürzgurke und Zwiebeln sehr fein würfeln. So hat es mein Vater auch immer gemacht und damit einige Kunden seiner Fleischerei zur Weißglut getrieben ("Was sie mir da verkauft haben, das war keine Roulade. Da steckt eine Wurst drin und der übrige Inhalt war nur Matsche!").

Aber Tradition muss man bewahren und so bereite ich unsere Rouladen auf diese Art heute noch zu.

lNPgDSAuQeyMBP76seYOaA_thumb_a531


Zurück zu den Videos.

Das Film-Team bestand aus insgesamt etwa 15 Personen, obwohl ich schon ein wenig den Überblick verloren hatte. Alles Profis, so dass mir umso deutlicher wurde: "Die einzigen Amateure hier stehen VOR der Kamera!"* Also jetzt bloß nicht negativ auffallen. Gar nicht so einfach, wenn beim Dreh 30 Augen auf einem ruhen.

* Ausgenommen einem absoluten Koch-TV-Vollprofi, über den ich jedoch nichts verraten darf. Ist alles top secret!

Kurz vor meinem Einsatz bekam ich noch schnell ein paar nagelneue Messer in die Hand gedrückt. Scharfe Messer und vor Allem, ein großes Kochmesser mit einer richtig spitzen Spitze.

rFqe%alxQbq6uIDQjDsfJQ_thumb_a53a


Da für mein spezielles Rouladen-Rezept, wie schon gesagt, die Zutaten für die Füllung in feine Würfel geschnitten werden mussten, gab es also eine Menge zu schnippeln.
Nach ein paar Scheiben Speck und Schalotten, die ich recht souverän atomisierte, merkte ich beim ersten Schnitt durch die Gewürzgurke so ein kleines "Ping". So, als würde Metall ohne jeglichen Widerstand in Haut eindringen.

Dieses Ping war der Moment, als die Messerspitze kurz auf meinen linken Zeigefinger traf. Nur ganz kurz, aber leider tief genug um zu bluten.

Ggi0SbGkRUe8DcQlsIMX2w_thumb_a532


Anfangs wollte ich das noch routiniert verstecken aber leider sieht auf den neuen superhochauflösenden 4K-Aufnahmen eine Miniwunde aus, als hätte man sich mit der Axt einen Finger abgehakt.

dLBeN4tpRrKYzsBS41CONw_thumb_a544


Also kurze Unterbrechnung...als ob.

Es wurden sämtliche Tricks aus der Kochvideo-Film-Kiste gekramt:

- Alkohol über den Finger und fest zusammendrücken - hält bis zur nächsten Gewürzgurke, die man mit dem Finger berührt.
- Ein komischer Stift für Schnitte beim Rasieren - bringt am Finger leider gar nichts.
- Vaseline - klappt vielleicht bei Boxern, bei Fingern jedenfalls nicht.

Als mich einer der Kamera-Männer fragte, ob ich Bluter sei, hatte ich eine Idee: Sekundenkleber.

sUyvxQZaQaOXpCCF8hkBGA_thumb_a539


Die Wunderwaffe gegen kleine Schnitte. Einfach in die Wunde und kurz zudrücken. Brennt nicht und ist wirklich sofort zu. Und so konnte es nach etwa 30 Minuten Unterbrechung weitergehen.

Immer wieder schön, mit Profis zusammen zu arbeiten - haben wahrscheinlich alle anderen gedacht.

Das zweite Rezept sollte eigentlich noch meine Interpretation eines Schnitzels werden. Dafür war es dann allerdings leider zu spät.

hZHRlCy%RWmnKTEPYav1Fg_thumb_a4ec