Glühweingummis

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Mit dem 10. und somit letzten Glühwein-Rezept melde ich mich in die Weihnachtspause ab.

Glühwein + Weingummi = Glühweingummi

Das war die Idee, die hinter diesem kleinen Rezept steckt.

Die Erfindung der Weingummis geht auf Charles Riley Maynard zurück, der ab 1880 mit seinem Bruder in London eine Süßwarenfabrik führte. Auch wenn es der Name vermuten lässt, enthielten und enthalten die britischen Originale keinen Alkohol. Der Name sollte eher andeuten, dass man die Bonbons ähnlich wie guten Wein genießen sollte.

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Für meine Zubereitung habe ich die Konsistenz von Gummibärchen angestrebt. Die klassischen Weingummis kleben durch die Verwendung von Gelatine und zusätzlicher Stärke doch recht unangenehm in den Zähnen. Wenn man dagegen nur Gelatine verwendet, wird die Masse schnittfest, ohne klebrig zu sein.

Zur Zutatenliste:

100 g Glucose / Traubenzucker
25 ml Wasser
1/2 Pk (ca. 2-3 g) Zitronensäure
110 g Puderzucker
21 Blatt Gelatine
70 ml Glühwein

Im Video habe ich zunächst einen schnellen Glucose-Sirup zubereitet, der bei jeder Herstellung von Bonbons unverzichtbar ist. Dieser eignet sich übrigens auch zur Herstellung von Speiseeis oder anderen Süßspeisen.

Für die Weingummis eignen sich Formen aus Silikon. Alternativ kann man eine gut eingeölte Schale verwenden und die nach dem Abkühlen entstandene "Weingummi-Folie" beliebig ausstechen oder -schneiden.



Wer einen sehr intensiven Glühwein-Geschmack bevorzugt, kann die Gelatineblätter vor der weiteren Zubereitung direkt im Glühwein quellen lassen. Gelatine und Glühwein zusammen sollten dann etwa 110 g ergeben.

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Glühwein-Schoko-Creme

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Das Rezept zu dieser Creme habe ich vor einigen Jahren in einem Video von Heston Blumenthal gesehen. Er verwendete damals allerdings nur Wasser (100 ml) und dunkle Schokolade (130 g). Der Erfinder dieser Zubereitung ist Hervé This, ein französischer Wissenschaftler.

Das Wasser habe ich durch Glühwein ersetzt, die Schokolade hat einen Kakao-Anteil von 70 % wodurch die Creme einen intensiven Schokoladen-Geschmack bekommt. Damit sich der Glühwein wenigstens ein bisschen durchsetzt, habe ich die Zugabe im Verhältnis zur Schokolade etwas erhöht

Das Rezept ist denkbar einfach: zunächst erhitzt man den Glühwein und gießt diesen, nicht mehr kochend, über die Schokolade. Ist diese komplett geschmolzen, wird das Ganze in der Schale auf einem Eiswasser-Bad mit einem Schneebesen oder Handrührgerät so lange geschlagen, bis die Masse cremig ist.

Durch das ständige Rühren wird das Wasser bzw. der Glühwein in kleine Tröpfchen geteilt, die von der fest werdenden Schokolade auf Abstand gehalten werden. Allerdings wird nur wenig Luft eingearbeitet.

Man sollte deshalb meiner Meinung nach mit dem Rühren aufhören, sobald eine dicke Creme entstanden ist. Im Prinzip kann man durch längeres Rühren auch eine stichfeste Mousse herstellen, allerdings besteht die Gefahr, dass die Masse dann gerinnt und körnig wird.

Aufgrund des intensiven Schoko-Glühwein-Geschmacks reicht wirklich eine kleine Menge der Creme auf dem Dessert-Teller, um ein feines Weihnachtsmenü abzurunden. Perfekt dazu passen ein paar frische Orangenfilets.

3 Zutaten für 4 Personen:

80 g Zartbitter-Schokolade (mind. 70 % Kakao-Anteil)
100 ml Glühwein
2 Orangen

Und schließlich noch das Video zur Zubereitung des 9. Glühwein Rezepts:

Glühwein-Himbeer-Vinaigrette

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Keine Zeit für ausufernde Geschichten. Es geht stramm auf Weihnachten zu und es fehlen noch 3 Gerichte, um die 10-teilige Serie meiner Glühwein-Rezepte zu vollenden. Oder, wie der Weihnachtsmann sagen würde, um den Sack zuzumachen.

Heute also Teil 8: eine Glühwein-Himbeer-Vinaigrette.

Um eine sinnvolle Verwendung für die Vinaigrette zu zeigen, habe ich ein paar Ziegenfrischkäse-Taler in Bacon gewickelt und gebraten und auf etwas Rucola angerichtet. Das ergibt zusammen mit der Sauce eine schöne, kleine Vorspeise für Weihnachten.

Natürlich kann man den Salat-Teller noch beliebig mit Orangenfilets, Rote Bete, Kürbiskernen oder Parmesankäse erweitern, aber manchmal ist weniger mehr. Wobei auch Forelle oder Lachs passen würden. Oder Walnüsse und Äpfel. Vielleicht Sellerie...

Die Zutaten für die Vinaigrette:

1 EL Honig
100 ml Glühwein
80 g Himbeeren (TK)
1 TL Senf
50 ml dunkler Balsamico
50 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken

Für den Salat und die Bacon-Frischkäsetaler
(für 4 Personen)

200 g Rucola
1 TL abgeriebene Zitronenschale
1 TL Thymian - getrocknet
Pfeffer aus der Mühle
8 Scheiben dünner Bacon
8 Ziegenfrischkäse-Taler

Die Zubereitung im Video:

Glühwein-Eis

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Glühwein-Rezept Nr. 7: Glühwein-Eis

Bei der Herstellung einer möglichst cremigen Ei(s)masse ist entscheidend, dass Eigelb, Zucker und Glühwein so lange über Wasserdampf gerührt werden, bis die Masse andickt und emulgiert. Allerdings sollte die Hitze nicht zu hoch sein, denn sonst würde das Eigelb gerinnen.
Im Video zeige ich, wie man überprüfen kann, ob die Creme genug erhitzt und gerührt wurde. Dieser Vorgang der Zubereitung nennt sich "zur Rose abziehen", denn wenn man einen Löffel durch die Creme zieht und auf den mit Creme überzogenen Löffelrücken pustet, sollte die Masse so auseinander laufen, dass die Wellen an die Blätter einer Rose erinnern.



Die Zutaten für ein Glühwein-Eis:

3 Eigelb
200 ml Glühwein (vorgewärmt)
75 g Haushaltszucker
150 ml Sahne (30 % Fett)

Beim Servieren etwas fein geriebene, dunkle Schokolade und eine Prise Zimt zufügen.

Ähnlich wird übrigens eine Sabayon oder Zabaglione hergestellt. Man könnte meinen, dass irgendwann jemand auf die Idee gekommen ist, einen Weinschaum einzufrieren und er so die Eiscreme mit Ei erfunden hat.

Beim Rühren werden übrigens die eingearbeiteten Luftbläschen von einer dünnen Eiweißschicht umgeben. Diese verfestigt sich durch die Temperatur, wodurch der Schaum, wie auch bei einem Soufflé, stabilisiert wird. Gleichzeitig werden die Fettkügelchen durch das Rühren zerkleinert und mit Hilfe des Emulgators im Eigelb, dem Lecithin, gleichmäßig in der wässrigen Umgebung verteilt.

Wer übrigens intensiver in die Herstellung von Eis einsteigen möchte, kommt um die Investition in eine Eismaschine nicht herum. Die guten und leider auch teuren Maschinen haben eine Rührarm aus Edelstahl und einen Kühlkompressor. Bei einfachen Geräten ist der Rührarm aus Kunststoff und die gekühlte Rührschüssel muss vor der Zubereitung im Gefrierfach eingefroren werden.

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Meine Versuche, anstelle von Eigelb ein ganzes Ei zu verwenden, endeten in einem Eis, mit starkem Ei-Geschmack. Ich vermute, dass dies an bestimmten schwefligen Verbindungen im Eiklar liegt.

Leider hat man somit immer etwas Eiklar übrig, aber gerade zur Weihnachtszeit kann man daraus schnell ein paar Makronen backen.

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Es gibt diverse Rezepte für Rotwein-Eis, in denen anstelle von Sahne die gleiche Menge Butter verwendet wird. Allerdings führt der hohe Fettanteil in der Butter dazu, dass das kalte Eis unangenehm "fettig" auf der Zunge wirkt.

Um die Kristallbildung beim Einfrieren zu minimieren, reicht auch der geringere Fettgehalt der Sahne vollkommen aus.
Wenn man die Sahne zudem vor dem Einarbeiten in die Glühwein-Eiscreme steif schlägt, wird zusätzlich Luft eingearbeitet, was das Eis später noch cremiger wirken lässt.

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Glühwein-Gelee

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Das mit Sicherheit einfachste und sechste Rezept der Glühwein-Serie, ein Glühwein-Gelee. Dafür erstaunlich lecker und variabel zu verwenden.

Zunächst die Zutaten für 1 kg Gelee

1 Päckchen Zitronensäure
800 ml Glühwein
400 g Gelierzucker (2:1)

Die Wirkung der Zutaten habe ich hier (-> klicken) genauer erklärt.

Die Zubereitung im Video


Das Gelee eignet sich nicht nur als Brotaufstrich für Erwachsene, es ist auch vielfältig einsetzbar. Immer dann, wenn etwas Johannisbeergelee zum Einsatz kommt, kann dieses auch durch das leckere Glühwein-Gelee ersetzt werden.

- zum Verfeinern eines Rotkrauts
- als Topping für eine Birne zum Wildgericht
- für lauwarme Dressings und Saucen
- zum Back-Camembert
- mit Meerrettich zu Fischgerichten usw.

Also immer dann, wenn ein Gericht eine gut ausbalancierte Süße und Säure mit leichter Gewürznote vertragen kann.

Wer also noch ein kleines aber feines Weihnachtsgeschenk sucht, ist mit diesem Glühwein-Gelee auf der sicheren Seite. Der oder die Beschenkte wird es sicher nicht für die nächsten Jahre im hintersten Winkel des Kühlschranks - neben dem verschimmelten Birnen-Mango-Chutney - verstauen.

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Rosa Entenbrust mit Glühweinsauce

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Teil 5 und somit Halbzeit der Glühwein-Rezepte-Serie: Eine rosa gebratene Entenbrust mit Glühweinsauce.

Die Sauce wird durch die gut zur Ente passenden Gewürze des Glühweins aromatisiert. Zusätzlich habe ich etwas 5-Spice zugefügt. Diese in Asien beliebte Gewürzmischung besteht, wie es der Name schon andeutet, aus fünf gemahlenem Gewürzen:

Szechuan Pfeffer, Ingwer, Zimt, Fenchel und Sternanis

Manche Mischungen enthalten auch Nelken anstelle von Ingwer. Wer auf der Suche nach einem Gewürzladen mit guten Produkten zu realistischen Preisen ist, kann mir gern eine Mail schicken.

1. Zubereitung der Entenbrust

Ein guter Tipp ist, die gesäuberte und gesalzene Entenbrust zunächst auf einem Teller mit der Hautseite nach unten für 30 min. in das Gefrierfach zu legen. So wird die Hautseite schön flach und hat somit einen guten Kontakt zur Pfanne. Das gekühlte Fleisch ist zudem zusätzlich zum Fett in der Haut vor dem Übergaren geschützt.

Dieser Hitzeschutz des Fettes ist übrigens auch der Grund, warum ich die Haut nicht einschneide.

Bei der Zubereitung der Entenbrust ist wichtig, dass man sich etwa eine Stunde Zeit für das Garen nimmt. Zunächst sollte man die beidseitig gesalzene Brust bei nicht zu starker Hitze auf der Hautseite braten, bis möglichst viel Fett ausgelaufen ist. Erst im nächsten Schritt wird das Fleisch nach Wunsch fertig gestellt.

Das Fleisch in 2 Schritten garen.

Um die Entenbrust möglichst gleichmäßig zu garen, findet dieser Prozess nicht in der Pfanne, sondern im Ofen statt. Hierfür das Fleisch aus der Pfanne nehmen und in einer Schale oder auf einem Gitter in den Ofen stellen. Den Bratansatz in der Pfanne nutze ich, um der Sauce Geschmack zu geben.

Ein guter Kompromiss zwischen zartem Fleisch und nicht zu langer Garzeit liegt bei einer Ofentemperatur von 80 °C Umluft. Somit entstehen keine trockenen, übergarten Randschichten und nach etwa 40 min. ist die Entenbrust durch und durch rosa.

Wenn die Haut kross werden soll, muss die Entenbrust nach dem Garen im Ofen noch einmal kurz in einer Pfanne nachgebraten werden. Alternativ den Ofen auf Grill-Betrieb stellen und bei höchster Hitze, die Entenhaut direkt unter der Hitzequelle grillen, bis sie kross ist.

Während die Ente im Ofen liegt, kann man sich um die Sauce kümmern.

Die Sauce

Dabei handelt es sich um eine schnelle Pfannensauce, auch Gravy genannt.

Nach dem Anbraten der Entenbrust gießt man das ausgebratene Fett aus der Pfanne und löscht die Röstaromen mit Glühwein ab. Wenn der Wein eingekocht ist, fügt man einen Fond und weitere Aromen zu. In diesem Fall dunklen Balsamico, 5-Spice und Soja-Sauce.
Wenn alles weiter eingekocht ist, kann man die Sauce mit einem Stück Butter emulgieren, wodurch sie dickflüssig wird und einen schönen Glanz bekommt.

Wer viel Sauce mag, sollte lieber Stärke (Mehl, Kartoffel- oder Maisstärke, Pfeilwurzel oder ähnliches) verwenden. Diese langkettigen Kohlenhydrate sind in der Lage, sehr viel Flüssigkeit zu binden. Somit ist es möglich, literweise Fond anzudicken, ohne diesen vorher zu reduzieren.
Dickt man die Sauce dagegen durch Emulgieren an, ist das Verhältnis zwischen Fett und Wasser entscheidend. Aus diesem Grund müssen Wein und Fond zunächst reduziert, bevor Fett und ein Emulgator zugefügt werden.

Alternativ zum Kasein in der Butter würde übrigens auch Lecithin in vielen Schokoladen als Emulgator funktionieren. Siehe auch Zubereitung eines Glühwein Con Carne.

Wer sich weiter in das Thema Saucen-Theorie einlesen möchte, wird hier (-> klicken) fündig.

Die Zutaten für die Zubereitung:

Für 4 Personen

4 Entenbrüste mit Haut - von Sehnen und anderen unschönen Stellen befreit.
200 ml Glühwein
100 ml Hühnerfond
50 ml dunkler Balsamico
30 ml Soja-Sauce
1 TL 5-Spice
50 g Butter
Salz und Pfeffer aus der Mühle zum Abschmecken

Die Zubereitung im Video:




Glühwein-Papier

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Der dritte Teil meiner 10-teiligen Serie "was man so alles mit Glühwein machen kann", abgesehen davon, ihn einfach zu trinken. Heute gibt es ein kleines Experiment:

Glühwein-Papier

Die Herstellung und Zubereitung ist einfach:

1 fester Apfel (z.B. Granny Smith)
100 ml Glühwein
20 g Chia-Samen

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Den Apfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch zusammen mit den Chia-Samen und dem Glühwein mit einem Mixstab fein pürieren. Auf ein beschichtetes Backblech gießen und im Backofen bei 60 °C trocknen. Dies dauert, je nachdem wie dick die Masse ausgebreitet worden ist, etwa 2-3 Stunden.

Als Unterlage sollte man übrigens eine teflonbeschichtete Dauerbackfolie anstelle von Backpapier verwenden. Backpapier würde aufweichen und ließe sich nicht mehr so leicht von der getrockneten Masse entfernen.

Nach etwa einer Stunde ist eine Art Frucht-Leder entstanden, welches man leicht von der Folie bzw. dem beschichteten Backblech abziehen kann. Bei weiterer Trocknungszeit wird das Leder dann knusprig.

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Alternativ zum Trocknen im Backofen bietet sich natürlich ein Dörr-Ofen an.

Das Papier kann nach dem Trocknen in Stücke gebrochen oder vorsichtig geschnitten und z.B. als Dekoration für ein Dessert verwendet werden.
Vor einiger Zeit habe ich schon einmal zwei ähnliche, allerdings herzhafte Papiere hergestellt:

Knuspriges Tomatenpapier
Steinpilz-Umami-Chips

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Glühwein-Sirup

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Damit ich bis Neujahr mit meiner 10-teiligen Glühwein-Serie durchkomme, folgt heute das zweite Rezept, ein Glühwein-Sirup. Die Zubereitung des entsprechenden Basis-Getränks habe ich vor ein paar Tagen hier (-> klicken) veröffentlicht.

Der Trick, dass die Zuckerlösung auch beim Erkalten flüssig bleibt und nicht wieder kristallisiert, liegt darin, dem Sirup etwas Säure zuzufügen und dann mindestens 30 min. vorsichtig köcheln zu lassen.

Die genauen Vorgänge kann man hier nachlesen.



Im Video sind die Zutaten schon erwähnt, hier die Mengen.

Glühwein-Sirup

1 Zimtstange
3 Sternanis
1 Pimentkorn
1 Nelke
1/2 TL Fenchel
4 Kardamom-Kapseln
Saft einer halben Zitrone
140 ml Glühwein
250 g Haushaltszucker

Wer ein kleines, selbst gemachtes Weihnachtsgeschenk sucht, dem lege ich das Rezept sehr ans Herz. Gerade durch die verwendeten Gewürze passt der Sirup auch optisch gut in die Zeit.

Immer dann, wenn weihnachtliche Aromen passen oder man einen flüssigen Süßstoff benötigt, kann der Sirup verwendet werden; im Tee und anderen heißen Getränke, zur Zubereitung von Eis oder leicht erwärmt als Soße zum Dessert, um nur einige Beispiele zu nennen.

Aber auch herzhafte Speisen können mit dem Sirup geschmacklich aufgewertet werden. Für eine Wild-Soße oder Vinaigrette eignet sich der Glühwein-Sirup ebenfalls hervorragend.

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Glühwein Con Carne

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In Mexico werden mit dem Begriff "Mole" eine Reihe von Saucen bezeichnet. Zum Beispiel die Guacamole.

Ein klassisches Chili Con Carne hat seinen Ursprung dagegen nicht in Mexico, sondern in den Südstaaten der USA. In Texas gehört in den Gusstopf dann auch nicht viel mehr als Fleisch und Chili. Kein Mais und auch keine Bohnen. Aber wir leben ja zum Glück nicht in den Südstaaten.

Viele Zutaten einer dunklen Mole, z.B. Zimt, Sternanis und Zitronenschale, passen hervorragend zu einem Chili Con Carne. Als Anja auf der Suche nach Gerichten mit Glühwein ein Glühwein Con Carne vorschlug, kam zusammen, was zusammen gehört:

Glühwein Con Carne

500 g Hackfleisch (halb Rind, halb Schwein)
300 g Mais aus der Dose
400 g Kidneybohnen aus der Dose
400 g passierte Tomaten
250 ml Glühwein
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
3 EL Tomatenmark
1 EL Kreuzkümmel
1 Zimtstange
1-2 Chili – frisch oder getrocknet nach Wunsch
50 g zartbitter Kuvertüre (70%)

Salz und Pfeffer zum Abschmecken.



Die Zubereitungsschritte sind im Video gezeigt, vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu einigen Zutaten.

Eine Chili-Schote muss natürlich sein. Dabei ist es egal, ob diese frisch oder getrocknet ist. Auch die Sorte sollte nach Vorliebe der Schärfe gewählt werden. Wer es lieber milder mag, entfernt die Samen und Scheidewände im Inneren. In diesen sitzen die Drüsen, die das scharfe Capsaicin produzieren. Als grobe Regel für die zu erwartende Schärfe kann man sich übrigens Folgendes merken: je kleiner die Schote und dünner das Fruchtfleisch, desto schärfer. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil gibt dem Gericht nicht nur eine schöne Farbe und geschmackliche Tiefe, sondern bindet gleichzeitig die Sauce.

Der Glühwein bringt die perfekten Chili-Zutaten mit sich: Rotwein, Sternanis, Zimt, Orange, Zitronenschale und Pfeffer. Man könnte meinen, er wäre für ein Chili erfunden worden. Zusätzlich habe ich noch etwas Kreuzkümmel und eine (weitere) Zimtstange hinzugegeben.

Soll das Gericht schnell fertig werden, verwende ich passierte Tomaten. Diese enthalten weniger Wasser als ganze Dosentomaten.

Wenn der Knoblauch länger liegt, fängt er oft an zu keimen. Wenn dieser Sproß jung und vor allem nicht dunkelgrün ist, kann man ihn entfernen und den Rest der Zehe verwenden. Ist der Knoblauch allerdings zu alt und keimt schon stark, schmeckt er extrem unangenehm und sollte nicht mehr im Essen landen. Gleiches gilt für Zwiebeln und auch die äußersten, dunkelgrünen Enden von Lauch und Frühlingszwiebeln.

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Glühwein

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Ein Rezept für Glühwein klingt zunächst vielleicht zu banal. Allerdings lohnt sich auch bei vermeintlich einfachen Rezepten ein Blick auf die Details. Dazu kommt, dass ich aus dem Glühwein als Basis eine kleine Serie an weiteren Zubereitungen zusammengestellt habe:

10 Rezepte mit Glühwein

oder um es den modernen Medien entsprechend zu formulieren:

Das große Besserbissen-Weihnachts-Special –
die 10 unglaublichsten Rezepte, die man aus einem Liter fantastischen Glühwein zaubern kann!

Doch zurück zur besinnlichen Vorweihnachtszeit.

Jeder Weinliebhaber rümpft sicherlich die Nase, wenn das Objekt seiner Leidenschaft erwärmt, mit Orangensaft gemischt und nicht unerheblich gezuckert wird. Den Rest übernehmen kräftige Gewürze, die jegliches Weinaroma überdecken.

Die Idee, Wein zu süßen und mit Gewürzen zu versehen, hatten schon die Römer. Allerdings diente der zum Süßen verwendete Honig wahrscheinlich eher dazu, den extrem sauren Wein genießbar zu machen. Zwar waren Gärprozesse schon bekannt, die Verwendung von Sulfiten im Wein, um die Gärung zu steuern und den Verderb zu verzögern, ist aber eine verhältnismäßig moderne Erfindung.

Dies könnte auch den damaligen Einsatz von verschiedenen Gewürzen erklären. Die Weine dürften, bedingt durch eine längere Lagerung, diverse unangenehme Fehlaromen enthalten haben. Beliebt waren zu Beginn des ersten Jahrtausends auch Gewürzweine. Die entsprechenden Zutaten wurden dem Most zur Mazeration zugefügt (z. B. vina piperata = Pfefferwein).

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Heutzutage ist der Grund für das extreme Süßen und Würzen des billigen Industrie-Glühweins dem schlichten Geschmack des Grundproduktes geschuldet. Da schließt sich der Kreis.

Wer einen Glühwein einmal selbst zubereiten möchte, sollte einen Wein wählen, der nicht zu viel Tannine, also Gerb- und Bitterstoffe enthält. Im erwärmten Wein nimmt man diese verstärkt wahr.
Zudem sollte der Wein einen Restzucker von 10-20 % enthalten. So muss weniger zusätzlicher Zucker zugefügt werden. Sehr trockene Weine enthalten nur wenig Restzucker, da dieser während der Gärung fast vollständig in Alkohol umgewandelt worden ist.

Eine gute Wahl ist ein halbtrockener Dornfelder von guter Winzer-Qualität. Solch ein Exemplar landet in der Regel im fortgeschrittenen Alter auf jedem Geburtstagstisch.

Die Gewürze verwende ich im Ganzen. So lassen sie sich einfach wieder aus dem Wein herausnehmen. Außerdem kann man ihre Würzkraft über die Zeit besser dosieren.

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Rezept für klassischen Glühwein

1000 ml Rotwein – Dornfelder
150 ml Orangensaft
50-100 g Zucker (je nach Vorliebe)
4 Gewürznelken
10 Pfefferkörner
2 Zimstangen
2 Sternanis
Schale einer Bio Zitrone

Für die Zubereitung habe ich ein kleines Video gedreht:



Es gibt immer wieder einige Schlauberger-Rezepte, die explizit darauf hinweisen, dass Glühwein nicht höher als 78 °C erwärmt werden dürfe. Andernfalls würde der Alkohol verkochen. Es ist aber nicht so, dass zunächst ab 78 °C nur der Alkohol flüchtet und erst später ab Erreichen von 100 °C das Wasser.
Einerseits verdampft auch schon weit unter 100 °C ein Teil des Wassers (man beobachte einfach die Pfützen an heißen Sommertagen), andererseits sind die Ethanol-Moleküle nicht so leicht aus dem Netzwerk, das sie mit H2O bilden, herauszulösen.
Auch eine sehr lang reduzierte Sauce mit Rotwein wird nach Fertigstellung immer noch etwas Alkohol enthalten. Wer seinen Kindern nun aus diesem Grund die Sauce vorenthält, sollte jedoch bedenken, dass auch eine reife Banane oder Apfelsaft (bis zu 0,5 %) Alkohol enthält.

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