Rezepte von der IFA 2016

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Die Gerichte, die Anja und ich auf dem Siemens-Stand auf der IFA gekocht haben, sollten das Thema "regional" des Cookings Cups 2016 widerspiegeln. So hatte ich die Idee, mit den drei Speisen die Länder Berlin, Niedersachsen und Bayern kulinarisch zu repräsentieren.

1. Berlin: Mini-Currywurst

Die Berliner Currywurst ist eine gebratene Brühwurst, die meistens ohne Darm mit einer gewürzten Tomatensauce serviert wird. Erfunden hat sie (möglicherweise) Herta Heuwer, die ab 1949 einen kleinen Imbiss in Berlin betrieb und für sich beanspruchte, dort die erste Bratwurst mit gewürzter Tomatensauce verkauft zu haben. Die Sauce war aus Tomatenmark, Chili und Currypulver zusammengerührt und in erster Linie ein Ersatz für das nach dem Krieg nicht verfügbare Ketchup.
Die geschäftstüchtige Heuwer ließ sich ihre Saucenerfindung unter dem Namen Chillup, also einer Wortbildung aus Chili und Ketchup beim Patentamt eintragen.

Diese Historie im Sinn, lege ich meine Interpretation einer Berliner Mini-Currywurst etwas großzügiger aus und verwende ein Nürnberger Bratwürstchen. Immerhin ebenfalls eine Brühwurst und geschmacklich auch nicht so weit weg von einer feinen Bratwurst, die in Berlin gern verwendet wird. Berlin trifft Bayern sozusagen.

Im Rezept habe ich meinen Gewürzketchup und selbstgemachte Mayonnaise verwendet. Die Grundzubereitungen dieser Saucen sind ebenfalls hier im Blog zu finden:

Ketchup -> hier klicken
Mayonnaise -> hier klicken

Das Rezept der Mini-Currywurst zum Download als pdf:
Mini_Currywurst

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2. Bayern: Feines Böfflamott

Das zweite Gericht adaptiert unser Cooking Cup-Finalgericht. Wir hatten damals eine Art moderne Variante eines Böfflamotts kreiert (zum Bericht: -> hier klicken).

Da wir auf der Messe das Gericht etwas abspecken mussten, um die geforderten 80 Portionen in etwa einer halben Stunde an die Zuschauer zu verteilen, haben wir neben einem Rinderfilet, ein bayrisches Kraut und etwas Buttermilch-Sellerie-Püree serviert. Auch die Sauce war der vorgegebenen Zubereitungszeit angepasst und daher mit etwas Stärke angedickt.

Das Rezept zum Download als pdf:
Feines_Boefflamott

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3. Niedersachsen: Harzer Graupenrisotto

Auch dieses dritte und letzte Gericht hat einen Bezug zum Cooking Cup, denn beworben haben wir uns seinerzeit mit einem Harzer Ossobuco (-> hier klicken).

Anstatt der damals verwendeten Beinscheibe haben wir diesmal etwas Schweinefilet zubereitet. Der Clou des Gerichts ist jedoch nach wie vor die Verwendung von Harzer Käse, der zum einen die restliche Flüssigkeit im Graupenrisotto bindet, zum anderen noch als knuspriger Käsechip Verwendung findet. Auch in der recht weitläufigen Messehalle zog der Käseduft die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

Anmerkung: Der Name "Graupenrisotto" macht im Grunde genommen wenig Sinn, wenn man bedenkt das das italienische Wort "Risotto" soviel wie "kleiner" oder auch "gekochter Reis (riso cotto)" bedeutet. Graupen hingegen werden aus Weizen oder Gerste hergestellt.

Das Rezept zum Download als pdf:
Harzer_Graupenrisotto

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Kochen auf der IFA Berlin

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Nachdem Anja und ich beim diesjährigen Cooking Cup den 2. Platz gewonnen hatten, wurden wir gefragt, ob wir Lust hätten, bei der IFA auf dem Stand von Siemens zu kochen. Wir haben natürlich sofort zugesagt und fühlten uns sehr geehrt.

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Am Dienstag fuhren wir also mit dem Zug nach Berlin. Einen Tag vor unserem eigenen Koch-Auftritt konnten wir schon einmal etwas Messeluft schnuppern und die Vorführung von Alfons Schubeck sehen.
Am nächsten Morgen wurde auf einem großen Bildschirm über der Bühne unsere Kochvorführung angekündigt; alles sehr aufregend.

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An unserer Seite hatten wir mit Clarissa Jungbluth und Marko Bagić zwei souveräne Bühnen-Profis, die uns mit ihrer Moderation sicher durch die Show geführt haben. Wir konnten uns dadurch auf die Zubereitung konzentrieren und somit war das Rinderfilet auch wirklich auf den Punkt medium gegart. Wobei man mit einem Backofen mit integriertem Bratenthermometer auch nicht mehr viel falsch machen kann.

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Aber nicht nur während der Show, sondern auch davor und danach stand ein fantastisches Team zur Verfügung, das wirklich alles möglich gemacht hat, damit unser Kochen von Erfolg gekrönt war. Vielen Dank noch einmal dafür!

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Insgesamt haben wir allein 6,4 kg Rinderfilet verarbeitet. Übrigens von hervorragender Qualität. Für einen Food-Blog vielleicht ganz interessant: Unsere Bestellliste für die drei Kochshows. Kalkuliert habe ich jeweils 80 Portionen. Hierfür koche ich eine Portion, wiege die einzelnen Zutaten ziemlich genau ab und rechne dann auf die gewünschte Menge hoch. Nur falls jemand demnächst eine größere Feier plant.

Wareneinkauf IFA Berlin

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Nachdem wir, wie schon gesagt, jeweils 80 Portionen unserer drei Gerichte verteilt hatten, gingen wir am späten Nachmittag erschöpft, aber glücklich zur S-Bahn und stiegen prompt in die falsche Tram ein. Irgendwann ist die Konzentration dann doch einfach aufgebraucht. Dafür wissen wir jetzt, dass es keinen Sinn macht, von der Messe zum Hauptbahnhof zu fahren, wenn man nach Spandau möchte.

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