Die Küchenschlacht - Finalwoche - Tag 3

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Heute war für mich also die Küchenschlacht zu Ende. Wie man vielleicht während der Sendung schon sieht, war ich auch etwas wettbewerbsmüde. Zudem haben die anderen drei die Kriterien, die Juror Andreas Studer beim Probieren angesetzt hat, einfach besser erfüllt.

Als mir Anja aus dem Publikum dann noch zugerufen hat, dass ich auf meinem Teller die Blätter des Blumenkohls vergessen hatte, habe ich diese zwar noch in der Zeit anrichten können, aber irgendwie war da schon der Wurm drin.

Das Thema der Sendung war heute "Dreierlei von..." und mein Gericht dazu ein Jägerspitzel mit 3x Blumenkohl.

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Zum Rezept:

Blumenkohl

Noch ein paar Worte zum von mir verwendeten Fleisch - als Sohn eines Metzgers sei mir eine kleine Verteidigungsrede erlaubt.

Ursprünglich war mein Plan für die heutige Zubereitung, den Tafelspitz im Schnellkochtopf zu garen. Das Gericht hatte ich in Anlehnung an meinen Hauptgang beim Wettbewerb zum „Deutschen Meister der Hobbyköche“ angepasst.
Da ich aber zum einen keinen Drucktopf vor Ort zur Verfügung hatte, zum anderen die Zeit für diese Art der Zubereitung auch extrem knapp bemessen gewesen wäre, habe ich mich entschieden, das Fleisch zu plattieren und einfach kurz zu braten.

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Das Gericht ist übrigens ein schönes Beispiel, wie man manchmal in eine Art kreative Endlosschleife gerät und am Ende den Faden verliert. Im Nachhinein wäre es ein leichtes gewesen, einfach etwas Lachs oder Forelle zum Blumenkohl zu servieren, aber ich war irgendwie zu sehr auf die „Jägerspitzel“-Idee fixiert. Es musste also für mich unbedingt der Tafelspitz sein. Leider kam der Witz des Gerichts, also die Komponenten eines Jägerschnitzels mit denen eines Tafelspitz´ zu verbinden, beim Juror nicht an.

Das von mir zubereitete, dünne Stück Fleisch hatte gegenüber einem Filet natürlich etwas mehr Biss, dafür aber einen sehr schönen Fleischgeschmack. Außerdem wird beispielsweise in Brasilien ein Stück Tafelspitz als Pichana wie ein Steak auf einem Spieß kurz gegrillt (Churrasco) und nicht geschmort. Vielleicht haben die Südamerikaner aber auch bessere Zähne oder unsere bilden sich durch Verzehr von Smoothies und Thermomix-Gerichten zurück.

Abgesehen davon habe ich mich aber einfach zu sehr in der „Jägerspitzel-Idee“ verrannt und das eigentliche Thema „Dreierlei“ zu sehr aus den Augen verloren. Wobei wir wieder bei der Kreativen-Endlosschleife wären.

Egal: „Mund abwischen, weiter geht´s“. Es war eine spannende Erfahrung und ich habe tolle Köche und ein perfekt arbeitendes, sympathisches Produktionsteam kennengelernt.
Dies war meine letzte Teilnahme an einem Fernseh-Kochwettbewerb. Ich schwöre! Irgendwann ist auch mal gut. Als ich gestern das Mittagessen zubereitete, habe ich ständig auf die Uhr gesehen, ob die 35 Minuten schon um seien. Das nervt irgendwann.

Abschließend noch eine allgemeine Anmerkung zum Kalbfleisch:

In der Regel geht man davon aus, dass Kalbfleisch eine zartere Struktur hat als das Fleisch älterer Tiere. Das ist im Prinzip richtig, da das Kollagen noch keine so stark ausgeprägten Quervernetzungen hat. Kollagen stabilisiert die Muskelfasern und benötigt höhere und längere Temperaturen, um weich zu werden.

Leider kann man bezüglich der Zartheit bei Kalbfleisch auch Pech haben, da es in der Regel nicht so lange abgehangen wird, wie Rindfleisch.

Doch genug der langen Rede; Am Ende hieß es Abschied nehmen, doch wie sagt man so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Es würde mich jedenfalls freuen.

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