Küchenschlacht

Ein letztes Rezept für die Küchenschlacht

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Hätte ich auch das Final-Finale der Küchenschlacht erreicht und wäre nicht in der dritten Runde rausgeflogen, hätte ich noch ein letztes Gericht zum vorgegebenen Thema "Mein Erfolgsrezept" beigesteuert.

Ursprünglich wollte ich für den Finaltag hochmotiviert alle bisherigen Themen auf einen Teller bringen:

Caprese (Klassiker 2.0) mit Carpacchio vom Rehrücken (Thema Wild) dazu selbst gemachten, grün gefärbten Mozzarella (Rot-Grün) und 3 x Basilikum sowie 3 x Tomate (Dreierlei von...).

Man merkt also schon, wie nahe ich am Wahnsinn wandelte, da ich mich seit mittlerweile fast einem Jahr immer wieder mit diesem Kochwettbewerb beschäftigte. Dies hat natürlich nur wenig mit meinen normalen Kochgewohnheiten zu tun.

Als ich irgendwann wie ein aufgezogenes Varta-Äffchen in der Küche stand und überlegt habe, wo ich eine Packung Ritalin bekommen könnte, habe ich versucht, mich erst einmal etwas zu entspannen.

Übrig geblieben ist eine Caprese-Variation mit selbst gemachtem Mozzarella.

Zum Rezept:

Caprese_Variation

Dieses Rezept war für die Sendung zeitlich recht ambitioniert geplant, denn Mozzarella in 35 Minuten herzustellen ist zwar möglich, jedoch mit einem gewissen Risiko verbunden. Beim Probekochen hob ich einige Male den Deckel des Topfes in dem eigentlich der Käsebruch entstanden sein sollte und blickte nur in eine wässrige Plörre.
Des Weiteren ist es nicht einfach, in den exakt vorgegebenen Pausen, die sich bei der Käseherstellung ergeben, die weiteren Zutaten des Gerichts zuzubereiten und parallel noch die Teller exakt anzurichten.

Wie auch die jungen Kohlblättern des Blumenkohl-Gerichts, ist für mich übrigens der eigentliche Clou das Tomaten-Kerngehäuse. Sowohl Konsistenz als auch der Geschmack sind umwerfend und man fragt sich, warum bei annähernd jeder Zubereitung von frischen Tomaten empfohlen wird, das Kerngehäuse zu entfernen. Oft sind eben die einfachen Dinge das, worum es geht.

Obwohl auf den ersten Blick recht schlicht, besticht die Kombination Tomate- Mozzarella-Basilikum gerade durch diese Einfachheit. Mit diesen, recht klassischen Komponenten bleibt der Überraschungseffekt zwar weitgehend aus, aber manchmal will ich nicht überrascht werden, sondern genau die persönliche Erwartung erfüllt sehen oder besser gesagt erschmecken.

Wer den Mozzarella einmal in Ruhe zubereiten möchte, findet hier (-> klicken) das ausführliche Rezept.

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Die Küchenschlacht - als Zuschauer

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Heute kann ich die Sendung ganz entspannt verfolgen, denn ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich gern im Fernsehen sehen - auch wenn man das vielleicht annehmen könnte. Rausfliegen hat auch Vorteile!

Den besten Trost habe ich übrigens heute per E-Mail bekommen: Wenn du 25.000 € gewinnst, kannst du gerade mal 25.000 Bier kaufen und hast noch nicht einmal Zigaretten dazu.

Wäre ich heute noch eine Runde weiter gekommen, hätte ich zum heutigen Thema "Rot-Grün", folgende Gerichte beigesteuert ( ja, ich weiß: Wenn die Katze ein Pferd wäre, könnte man einen Baum hoch reiten):

Zu den Rezepten:

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Die Idee dahinter war, einen komplett roten Hauptgang (Herzhaftes Rot) einem grünen Dessert (Süßliches Grün) gegenüberzustellen. Jeweils nur durch einen kleinen entgegengesetzten Akzent ergänzt. Beim Hauptgang also ein paar grüne Schnittlauch-Röllchen, beim Dessert einige Kleckse rote Himbeer-Sauce.

Das Rinderfilet habe ich im gewürzten Rote-Bete-Saft gegart. Das Ergebnis ist, neben einem perfekten Garpunkt, ein knallrotes Stück Fleisch, was ich weitaus spannender finde, als ein angegrautes Stück aus einem Sous-Vide-Beutel oder Brühe. Außerdem passt die erdige Note der Bete wunderbar zum Rindfleisch. Der Rote-Bete-Sud kann dann für die Zwiebel-Jus verwendet werden.

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Das Basilikum*-Eis des Desserts kann ich ebenfalls jedem ans Herz legen. Speziell bei den Damen kommt es sehr gut an, obwohl es vielleicht erst einmal etwas ungewöhnlich klingt.

Die grünen Kringel sind übrigens Fruit-Loops eines bekannten Cerealienherstellers. Mit Schrecken habe ich kurz vor Dreh der Sendung bemerkt, dass in den neueren Packungen keine grünen Ringe mehr enthalten sind und so noch schnell die alten Rest-Bestände aufgekauft. Wer also das Dessert nachkochen möchte, muss eventuell auf andere Farben ausweichen.

* Mittlerweile gibt es zahlreiche, neue Basilikum-Sorten zu kaufen. Ich habe die klassische Version verwendet. Die vordergründigen Aromen sind ein zitrusartiger Stoff namens Linalool, sowie eine leicht süßliche, anisartige Note durch Estragol. Somit ist die Verwendung bei einer eher süßen Speise gar nicht so abwegig. Auch die Verarbeitung als Eis hat Vorteile, da sowohl Farbe also auch Aromen sehr empfindlich auf Hitze reagieren.

Wer es allerdings lieber klassisch mag, findet hier (-> klicken) einen Beitrag über Pesto.

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Küchenschlacht - Runde 2 - Tag 3

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Der Sprung von der Vorspeisen-Sendung gestern zum heutigen Hauptgang inklusive Dessert war bisher der größte. In den vorgegebenen 35 min ist die Zubereitung von zwei Gerichten schon eine Herausforderung. Wenn man sich also gerade an das entspannte Zubereiten einer Vorspeise gewöhnt hat, geht es auf einmal richtig stressig zu.

Mein Hauptgericht für heute:
Thunfisch Tataki mit Madras Kartoffeln und Sauce Béarnaise

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Das Dessert dazu:
Armer Ritter -Röllchen mit Orangensauce

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Wenn man von klassischen Gerichten ausgeht und diese vorsichtig verändert, entstehen oft neue, spannende Kompositionen. Der französische Klassiker „Entrecôte mit Pommes Frites und Sauce Béarnaise“ stand Pate für diese Hauptspeise. Nach meiner frustrierenden Erfahrung mit der Fritteuse am dritten Tag der ersten Runde (-> hier klicken), bin ich diesmal auf Nummer sicher gegangen und habe die rohen Kartoffelwürfel einfach langsam in etwas Öl in der Pfanne geröstet. So werden sie wunderbar knusprig.
Den Trick, die schnelle Béarnaise mit dem Stabmixer zuzubereiten, habe ich von dem Rezept einer Mayonnaise abgeleitet. Allerdings müssen sowohl die Butter, als auch die Weißwein-Reduktion auf ca. 65 °C temperiert werden, damit das Ei nicht gerinnt, aber leicht gart. Das Temperieren gelingt am besten im Backofen.

Die "Armer Ritter"-Röllchen sind immer ein schönes Dessert, wenn es mal schnell gehen soll. Dazu passt natürlich auch eine Vanille-Sauce. Nach dem Hauptgang fand ich jedoch statt dessen etwas Leichteres passend, denn eine klassische Vanille-Sauce wird ebenfalls, wie die Béarnaise, mit Ei aufgeschlagen. Außerdem passt die Säure der Orangen und Limette gut zu den doch recht süßen Röllchen.

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Morgen ist also zusammen mit Petra und Paul das Finale. Das Hauptgericht wird von Johann Lafer vorgegeben, für ein passendes Dessert habe ich lange herum probiert. Doch morgen mehr dazu.

Küchenschlacht - Runde 2 - Tag 2

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Meine heutige Vorspeise:
Häckele (oder auch Häckerle) mit Buttermilch-Süppchen

Zum Rezept:

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Häckele ist eine schlesische Spezialität, die ich früher gehasst habe. Nur noch getoppt von "Schlesischem Himmelreich" - Backobst mit Kasseler und süßen Klößen - ein Grauen.
Wenn man die Zutaten für Häckele nicht vorsichtig schneidet und vermischt, sieht es nicht besonders appetitlich aus. Damit würde man beim Anrichten sicher keinen Blumentopf gewinnen.
Aber manchmal entstehen schöne Gerichte, wenn man sich den Zutaten stellt, die man nicht mag und auch an der Optik arbeitet.

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Unser Sohn liebt Matjes, seit er klein ist und so habe ich mich langsam heran getastet. Mit Apfel und Joghurt fand ich den Fisch gar nicht so schlecht. Der Hering muss allerdings mild, nicht zu ölig und grätenfrei sein.
Im Original-Häckele-Rezept von meiner Oma wird zum Matjes noch Speck gegeben und alles durch einen Fleischwolf gedreht. Speck lasse ich weg und verwende statt dessen etwas Avocado (auch Fett). Alle Zutaten werden gewürfelt und sehr vorsichtig vermengt.

Wer möchte, kann, wie auf dem Bild oben, etwas gebratenen Landschinken hinzufügen. Die dunklen Brösel sind zerriebenes Pumpernickel-Brot. Beides habe ich in der Sendung jedoch nicht verwendet.
Für Johann Lafer habe ich zudem eine kleine Probierportion ohne Matjes zubereitet, da er, wie er in der Sendung kurz vorher erzählte, mit Rollmops ein unschönes Erlebnis verbinde. Das Gericht ergibt jedenfalls ohne Fisch auch eine schöne vegetarische Variante.

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Heute war Horst Lichter Juror und ich extrem gespannt, ob ich auch diesmal wieder seinen Geschmack treffen würde. Meine Rote-Bete Vorspeise in der ersten Runde hat ihm vor zwei Wochen sehr gefallen. Irgendwie scheinen wir beide den gleichen Geschmack zu haben, denn er war auch diesmal recht angetan von meinem Gericht.

Beim Vorbereiten vor der Sendung war Paul etwas irritiert. Er hatte zu den küchenfertigen Jakobsmuscheln auch deren Schalen bestellt, um darin seine Vorspeise anzurichten. Zwischen den Schalen war aber noch das Tier, welches sich nicht so leicht ergeben wollte. Irgendwann hat er es dann doch noch geschafft und eine wirklich leckere (und scharfe) Vorspeise serviert.

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Küchenschlacht - Runde 2 - Tag 1

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Ab heute geht es gegen 5 Kandidaten, die ebenfalls schon eine erste Runde gewonnen haben.

Diesmal bin ich besser vorbereitet. Ich habe ein bisschen geübt und speziell die Desserts so lange verfeinert, bis meine Familie ihr „Jawort“ gegeben hat.

Heute starteten wir also mit unseren Leibgerichten in die verkürzte Zwischenrunde. Am Donnerstag werden drei, anstelle von zwei Kandidaten um den Sieg kochen. Der Sieger steht dann als erster Final-Kandidat Ende des Jahres fest.

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Mein heutiges Leibgericht war eines der Lieblingsgerichte unseres Sohnes. Allerdings habe ich die klassische Art, das Fladenbrot mit den Zutaten zu füllen, abgewandelt. Entstanden ist ein

Dekonstruierter Döner Deluxe

Zum Rezept

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Die Geschichte zum Gericht

Als wir mit unseren Kindern ein paar Tage in Berlin waren, haben wir auf Wunsch unseres Sohnes jeden Mittag einen Döner von einem anderen Laden gegessen. Er wollte eine Rangliste aufstellen. Dekonstruiert wurde der Döner dann regelmäßig von unserer siebenjährigen Tochter: man musste ihr nur einen Teller unter das Fladenbrot schieben. Nach und nach fielen immer mehr Zutaten heraus, die sie dann später mit der Gabel aß. So kam mir die Idee, die Zutaten auf dem Teller anzurichten.

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Es war übrigens ein sehr gutes Gefühl, dass mein Gericht als erstes weitergeschickt wurde. Beim letzten Mal hatte ich nur bei der Bewertung von Horst Lichter die Ehre. So kann es jedenfalls gerne weitergehen. Dann sehe ich bei der Jury-Entscheidung auch nicht mehr so angespannt aus.

Morgen wird übrigens wieder Horst Lichter als Juror auftreten. Es gibt Vorspeisen.

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Die Küchenschlacht - Finale

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Ganz ehrlich - ich hätte das vorher nicht gedacht! Zumal mein Dessert heute von der Zusammenstellung her noch etwas gewagter war als gestern. Doch immer der Reihe nach.

Die Hauptspeise wurde heute von Johann Lafer vorgegeben: Steinbutt unter der Kartoffelkruste mit Schwarzwurzeln und Rotweinbutter.

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Mein Dessert zum Hauptgang: Süßes Risotto mit Trauben, Instant-Kaffee und Pinienkernen

Geschmacklich ist der verwendete Instant-Kaffee vielleicht etwas irritierend. Dieser fügt dem Gericht eine Bitter-Note hinzu, die man sehr vorsichtig dosieren muss. Auch das Risotto selbst erinnert zwar an Milchreis mit Zimt, aber eben nur entfernt. Alles zusammen sorgt beim Probieren für eine leichte Verwirrung. Man merkte ja auch, das Nelson Müller nicht so recht wusste, wie er es einordnen sollte.

Meine Familie konnte mit der Nachspeise, wie auch beim gestrigen Dessert, beim Probekochen überhaupt nichts anfangen.

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Das Gefühl, als Nelson Müller sagte, ich hätte gewonnen, war unglaublich. Aber während wir nach der Sendung ein Glas Sekt getrunken haben, habe ich schon überlegt, was ich für die nächsten Runden zusammenstellen könnte. Ich musste allerdings Anja versprechen, dass ich keine interessanten, sondern zur Abwechslung, einfach mal leckere Desserts zubereiten werde. Versprochen!

Rückblickend betrachtet war die 2. Sendung, in der wir die Vorspeisen serviert haben, die lehrreichste für mich. Da ist mir bewusst geworden, worum es beim Kochen geht: Geschmack und Emotion. Was gibt es Schöneres als ein Gericht, nach dessen Genuss man glücklich und zufrieden sagt: "Man, war das lecker!"

Es waren unglaublich tolle Tage und nette Menschen in Hamburg und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen.

Wie geht es weiter? Vom 2.-5. März koche ich gegen 5 Kandidaten, die jeweils auch ihre erste Runde gewonnen haben. Der Sieger qualifiziert sich dann für die Final-Sendung im Dezember. Es wird spannend.

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Die Küchenschlacht - Halbfinale

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Heute fand das Halbfinale mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad statt: zwei Gänge in ebenfalls nur 35 min.

Hauptgericht: Dorade mit Kürbisstampf, Babyspinat und lauwarmer Speck-Vinaigrette
Dessert: Safran-Gries mit Zitrusfrüchte Ragout

Zum Rezept:

-> hier klicken 04

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Das Hauptgericht war heute im Prinzip relativ sicher. Ich hatte es vorher schon einige Male zubereitet und es kam bei den Bekochten immer recht gut an. Etwas experimenteller war dagegen das Dessert. Dies hatte ich einmal meiner Familie zubereitet und die war überhaupt nicht begeistert. Safran ist allerdings auch ein Gewürz, das die Geschmäcker spaltet. Ich war durch diese Kritik angestachelt, ihnen zu beweisen, dass man auch mit einem ungewöhnlichen
Dessert weiterkommen kann. Einfach nur süß kann ja jeder.

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Man soll das jetzt auch nicht falsch verstehen, das Dessert schmeckte (zumindest mir) wirklich gut. Es erfüllt nur nicht die klassischen Erwartungen, da es mit der Kombination Safran und Tonka-Bohne etwas ungewöhnliche Aromen kombiniert. Es besteht vielleicht die Gefahr, in die „schmeckt interessant“-Ecke gestellt zu werden. Wer möchte, kann es ausprobieren und mir gerne über das Geschmackserlebnis berichten. Zum Glück hat es Martin Baudrexel gefallen.

Die Küchenschlacht - Tag 3

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Nach der wirklich entspannten Vorspeise von gestern, ohne große Hektik, ging es heute schon etwas chaotischer zu. Für den Hauptgang dachte ich mir im Vorfeld der Rezeptplanung: "no risk no fun":

Flanksteak mit Kartoffel-Stroh, confierten Tomaten und Estragon-Vanille-Dipp

Zum Rezept:

-> hier klicken 03

Als Hauptgang wollte ich von Anfang an ein Steak vom Rind servieren. Um dem Ganzen eine gewisse Exotik zuzufügen und nicht das 1000ste Filet zu servieren, hatte ich mich für ein Flank-Steak entschieden. Dieses Teilstück ist gelegentlich etwas fester im Biss und muss eigentlich, um perfekt zu sein, mehrere Stunden bei geringer Temperatur sanft gegart werden. Der Vorteil liegt in einem sehr intensiven Rind-Geschmack.

Anmerkung: Normalerweise lege ich es bei 50 °C in den Ofen bis es eine entsprechende Kerntemperatur hat und grille es dann nur noch so heiß wie möglich scharf an.

Eine zweite, riskante Komponente waren die Kartoffel-Stäbchen. Hierfür benötigte ich eine Fritteuse und bei diesem Gerät konnte ich die Temperatur nicht genau einschätzen. So kam es, wie es kommen musste: Die Fritten waren nicht richtig knusprig und außerdem hatte ich mit einem brennenden Küchenpapier zu kämpfen. Das war nämlich fettdurchtränkt auf dem glühenden Kochfeld gelandet.

In der Sendung hat man gar nicht richtig mitbekommen, dass Johann Lafer kurz vor dem Servieren ein Stück Steak probierte und beim wegdrehen sagte: “zäh“. Man sieht mir später bei der Jury-Entscheidung von Karl-Heinz Hauser eine gewisse Anspannung an.

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Leider fehlte mir zudem die Zeit, das Steak ausreichend ruhen zu lassen. Nach dem Anschneiden lief eine ganze Menge Fleischsaft heraus. Das darf dem Sohn eines Metzgers eigentlich nicht passieren. Dafür passt das Bild links oben ganz gut zum Thema: "Küchenschlacht".

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Heute musste leider Klaus gehen. Er war für mich ein toller Gesprächspartner, denn er gibt Foto-Workshops für Canon und kennt sich unglaublich mit der Materie aus. Da merkt man die alte Schule: gelernt ist eben gelernt (zu Klaus´ Internetseite -> hier klicken).

Und somit waren wir nur noch zu dritt. Im Aufenthaltsraum ist es entsprechend ruhiger geworden.
Für morgen steht sowohl ein Hauptgang als auch ein Dessert auf dem Programm. Natürlich ebenfalls in 35 min. Ganz schön knapp.

Die Küchenschlacht - Tag 2

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Vorspeisen - war das Thema der heutigen Sendung.

Bis auf die Himbeer-Vinaigrette und die gerösteten Pumpernickel-Nuss-Streusel benötigte ich heute kein Kochfeld. Das ließ mich die Sache recht entspannt angehen, denn gestern war der größte Stressfaktor, alle Pfannen und Töpfe im Blick zu haben. Dafür schoss mir kurz durch den Kopf, ob dieses Gericht vielleicht zu einfach wäre. Möglicherweise würde auch nach Aufwand entschieden.

Kurz vor der Sendung erfuhren wir, dass der heutige Juror Horst Lichter sei. In einem kurzen Reflex habe ich überlegt, ob ich irgendwo noch ein Stück Butter verarbeiten könnte. Wahrscheinlich kann er es selbst aber auch schon nicht mehr hören und vor allem essen.

Hier also meine Vorspeise ohne Butter:

Rote Bete mit Orangenfilets, Pumpernickel, Ziegenkäse und Himbeer-Dressing

Zum Rezept:

-> hier klicken 02

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Ich hatte richtig viel Zeit zum Abschmecken und Anrichten. Zum Glück ist der Plan aufgegangen und es wurde nicht nach Schwierigkeitsgrad bewertet. Was wiederum meine Theorie bestätigt, dass man nicht immer einen großen Aufwand betreiben muss, um ein gelungenes Essen zu servieren.

Zudem hat man heute auch gesehen, dass manchmal zum Weiterkommen viel Glück gehört.

Mein Lerneffekt für die nächste Sendung: Es ist nur ein Spiel und auch wenn man richtig gut kocht, kann man raus fliegen.
Morgen gibt es das Hauptgericht.

Die Küchenschlacht - Tag 1

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Heute ging es los. Kochen allein kann ja schon stressig werden. Mit Kameras, in unbekannter Küche und einem Moderator (Johann Lafer), der einen hin und wieder etwas ablenkt, ist das Ganze eine neue Herausforderung.

Was hinter den Kulissen geschah:

Vor der Sendung haben wir zu einer kurzen Vorbesprechung Johann Lafer kennengelernt. Dabei erklärte er uns, dass es eine Neuerung für dieses Jahr gäbe.
Der Sieger der ersten Runde werde in einer weiteren Runde mit 5 anderen Erstrunden-Siegern um den Einzug ins Finale im Dezember um 25.000 € kochen. Ich wurde etwas nervös, da ich in dem Glauben nach Hamburg gefahren bin, es gehe nur um die Ehre. Vielleicht dazu ein wenig Aufmerksamkeit für meinen Food-Blog. Beruhigt habe ich mich damit, dass der Weg bis zum Finale im Dezember noch lang werde. Ein Schritt nach dem anderen.

Los ging es heute erst einmal mit unseren Leibgerichten.

In meiner Kindheit wurde ab und zu Leber (vom Schwein) mit Kartoffelpüree und Schmor-Zwiebeln zubereitet. Etwas aufgewertet ergibt dies für die heutige Runde:

Kalbsleber mit Schmor-Zwiebeln, Kartoffelpüree und Apfel-Calvados-Sauce

zum Rezept:

-> hier klicken 01

Johann Lafer sagte uns, die erste Runde wäre die schwierigste, dort seien schon viele gute Köchinnen und Köche gescheitert. Die ungewohnte Situation, die Zeit (35 min.), die unbekannten Geräte und nicht zuletzt die Ablenkung tragen dazu bei, dass das eigentliche Kochen in den Hintergrund zu rutschen droht. Schnell brennt etwas an oder man vergisst, die Sauce rechtzeitig anzusetzen.

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Für das Püree wollte ich die Kartoffeln in kleinen Stücken mit wenig Wasser kochen. Im besten Fall sind sie gar, wenn das Wasser gerade verkocht ist. So muss man sie zum einen nicht abgießen, zum anderen, schmecken sie intensiver. Leider war das Wasser irgendwann komplett verkocht und nach einem kurzen Moment der Ablenkung sah mein Topf so aus:

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Jetzt wusste ich, was damit gemeint war, dass die erste Runde die schwierigste sei. In manchen Momenten wird man schnell auf den Boden der Tatsachen geholt und fühlt sich wie der absolute Anfänger (-> hier klicken).

Zum Glück konnte ich das Püree gerade noch retten, indem ich die oberen, unverbrannten Kartoffeln vorsichtig herunter genommen habe. Man kennt den Trick bei angebranntem Reis: bloß nicht rühren, sondern die oberen Schichten in einen neuen Topf geben.
Der Rest lief ganz gut, den Garpunkt der Leber hatte ich getroffen, aber ich merkte schon, dass mit Anna und Elisabeth starke Köchinnen im Rennen sind.

Mein Lerneffekt für die nächste Sendung: mehr Sauce, weniger Hitze! Morgen gibt es Vorspeisen.